Donnerstag, 18. März 2010

Dekapsulierte Artemia







Artemia-Nauplien sind aus der Fischzucht kaum noch wegzudenken. Die gute Lagerfähigkeit der Artemia-Dauereier und das leichte Erbrüten machen es einfach, stets ausreichend kleines Lebendfutter für Jungfische parat zu haben.
Doch eine Sache ist recht störend - besonders, wenn man größere Mengen der Nauplien erbrüten möchte: Die leeren Eischalen, die sich zwar stets an der Wasseroberfläche ansammeln, eine hundertprozentige Trennung von Schalen und Nauplien dennoch kaum zulassen.
Mit ein paar Handgriffen lässt sich jedoch auch dieses Problem lösen. Um die Dauereier von der Eischale zu befreien, benötigt mal lediglich etwas Chlorbleiche und Essig. Man kann die entkapselte Eier entweder gleich verfüttern oder nach herkömmlicher Methode erbrüten.

So wird´s gemacht:
Die gewünschte Menge Dauereier gibt man in ein Glas mit gut schließendem Deckel, dazu einen Schluck Chlorbleiche (ich verwende DanKlorix) und schüttelt das Ganze einige Minuten kräftig durch. Die anfänglich bräunlichen Eier zeigen sich rötlich, wenn sie von der Schale getrennt sind. Die Schalen lösen sich dabei auf, die Flüssigkeit verfärbt sich orange.
Über ein Artemiasieb werden die Eier von der Chlorbleicht wieder getrennt, mit klarem Wasser abgespült und anschließend in ein Essigbad gestellt (Essig neutralisiert die Chlorbleiche). Nachdem man das Artemiasieb eine Weile im Essigbad geschwenkt hat, spült man die nun dekapsulierte Eier nochmals mit klarem Wasser und kann sie verfüttern oder erbrüten.

Wie immer im Umgang mit Chemikalien sollte man etwas Vorsicht walten lassen. Die Dämpfe sind toxisch und sollten nicht eingeatmet werden. Auch Hautkontakt mit der Chlorbleiche sollte vermieden werden - aber das versteht sich eigentlich von selbst.

Nachdem sich Berichte häufen, dass Jungfische durch aufgenommene Eischalen an Darmverschlüssen verendet sind, hat natürlich auch der Handel mit einem entsprechenden Angebot reagiert. Man bekommt entkapselte Artemiaeier in unterschiedlichen Packungsgrößen beim gut sortierten Fachhändler.

Samstag, 13. März 2010

Arbeiten mit Ton

Der benötigte Ton und verschiedene Werkzeuge zum Bearbeiten:


Hier trocknen die Werkstücke:



Blick in den Brennofen. Bei Temperaturen um 1000° C glühen die Tonstücke:


Hier ein Futterhaken im Einsatz mit einer Salatgurke:




Ob Laichkegel für Discus, Höhlen für Welse und Wirbellose, sogenannte Toniglus für Buntbarsche, Futterhaken zum Beschweren von Salat, Gurke und Co. oder Stäbe und »Steine«, die dazu dienen, Aufsitzerpflanzen am Boden des Aquariums zu halten - allerlei Nützliches lässt sich mit einem gut formbaren Material wie Ton für das Hobby herstellen.

Natürlich müssen die Werkstücke gebrannt werden, damit sie wasserbeständig sind. Brennöfen gibt es zwar in unterschiedlichen Preisklassen, doch auch die niedrigpreisigen dürften die Hobbykasse der meisten Aquarianer stark strapazieren. Wird nur eine geringe Menge Dekostücke benötigt, ist die Anschaffung eines solchen Gerätes absolut unwirtschaftlich. Man tut gut daran, sich vorab zu erkundigen, ob und zu welchem Preis man seine Werkstücke brennen lassen kann. Einige Bastelläden bieten diesen Service an; auch in Volkshochschulen, die Töpferkurse im Programm haben, kann man sich erkundigen.


Töpfer- oder Hobby-Ton bekommt man in nahezu jedem Bastelgeschäft in unterschiedlichen Gebinden und Farben. Auch hilfreiches Zubehör zum Bearbeiten des Tons bekommt man hier. Mit etwas Fantasie findet man aber auch geeignete Gegenstände im Haushalt, die einem beim Bau der gewünschten Dingen dienlich sind. Das weiche Material lässt sich gut formen und setzt der Kreativität beim Basteln kaum Grenzen. Lediglich sehr große Gebilde werden leicht instabil (auch beim Trocknen und Brennen können sie noch zerstört werden). Häufig sorgen aber schon die Maße der Brennkammer dafür, dass man nicht als »Caesar der Tonstadt« in die Geschichte eingeht :-) Wer den Brennservice eines Dienstleisters in Anspruch nimmt, sollte also auch im Vorfeld klären, wie groß die Stücke werden dürfen.

Was das Bearbeiten angeht, muss sicher jeder seine Methode finden. Mit ein bisschen Übung hat man schnell den Dreh raus, welche Handhabung einem am ehesten liegt. Man kann den Ton verarbeiten wie Knetmasse oder auch wie einen Teig ausrollen und schneiden.
Prinzipiell ist darauf zu achten, dass man keine Lufteinschlüsse im Material hat, denn diese können beim Trocknen und Brennen zum Bersten der Werkstücke führen. Nahtstellen müssen gut miteinander verbunden werden - hier ist es hilfreich, die Stellen mit nassen Händen zu bearbeiten.

Nach Fertigstellung müssen die getöpferten Gegenstände erst einmal richtig austrocknen. Je nach dicke des Materials und Größe der Stücke dauert dies einige Tage bzw. Wochen. Es ist darauf zu achten, dass das im Ton befindliche Wasser nicht zu schnell entweicht - also ist ein warmer Heizungsraum nicht gerade ein idealer Platz zum Trocknen, auch wenn es sicher schneller gehen würde als in einem unbeheizten Raum. Diese ziehe ich zum Trocknen vor. Die Werkstücke legt man auf stabile Unterlagen (ich benutzt, wie auf den Fotos zu sehen ist, stabelbare Körbe, die ich mit einem Stück Pappe ausgelegt habe) und deponiert sie an einem geschützten Platz - Katzenhalter wissen, wovon ich schreibe ;-)

Das Brennen ist dann der nächste Schritt. Sind die Stücke ausreichend getrocknet, steht das Haltbarmachen durch den Brenngang bevor. Ton wird i. d. R. bei um die 1000°C gebrannt - hier spricht man vom Roh- bzw. Sprühbrand. Sind die Werkstücke ausgekühlt, kann man sie im Aquarium einsetzen.


Mittwoch, 10. März 2010

Der Querbandhechtling Epiplaty dageti




Das Jahr 2010 hat für mich mit einer weiteren Fischart begonnen. Am 2. Januar zogen 13 kleine, im Durchschnitt 1,5 cm messende Epiplaty dageti monroviae bei mir ein. Von der Färbung her war lediglich bei einem Exemplar ein kleiner Unterschied zu den anderen Fischkindern auszumachen.
Die Jungfische bezogen ein etwa 40 Liter fassendes Becken, das über HMF gefiltert wird und neben Ohrgitterharnischwelsen Otocinclus macrospilus ein paar wenige Algengarnelen beherbergt.
Schon die Jungfische zeigten das arttypische Verhalten - sie standen oft minutenlang in Lauerhaltung dicht unter der Wasseroberfläche, vorzugsweise unter Schwimmpflanzen, und hofften auf Anflugfutter.

Der Querbandhechtling ist ein recht anspruchsloser westafrikanischer Killifisch, der häufig als Anfängerart empfohlen wird. Er fühlt sich bei Temperaturen von etwa 20 bis 23° C wohl, bevorzugt nicht zu hartes (bis 10° dGH) und leicht saures Wasser mit einem pH-Wert um 6 bis 6,5. Ausgewachsen sollen die Tiere etwa 7 cm Länge erreichen.

Mit Lebendfutter (ich war erstaunt, welch große Futtertiere die kleinen Fischchen bewältigen konnten), Frost- und auch Flockenfutter wuchsten die Tiere gut und gewannen zunehmend an Farbe. Heute (10. März 2010) habe ich die Fische in ein Aquarium mit einer Kantenlänge von 150 cm umgesetzt. Sie messen nun 2,5 bis 4 cm, wobei die Männchen allesamt größer als die Weibchen sind. Auch in der Färbung und Beflossung ist nun ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern zu sehen. Es sind 9 weibliche und 4 männliche Tiere, die bislang sehr verträglich sind. Im Alter soll E. dageti etwas unverträglich gegen Artgenossen werden. Das große Becken, ist gut bepflanzt und strukturiert und sollte ausreichend Möglichkeiten bieten, damit sich die Fische aus dem Weg schwimmen können.
Im kleinen Becken konnte ich bereits vor etwa zwei Wochen erstes Balzverhalten beobachten. Ob sie auch schon abgelaicht haben, werde ich sehen... :-)