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Sonntag, 21. Oktober 2012

Die Kultur von Grindalwürmern

Grindalwürmer Enchytraeus buchholzi stellen ein gutes Lebendfutter dar. Die rund 10 mm messenden Würmchen werden gerne von klein bleibenden Fischen, von Panzerwelsen sowie von Krebsen und Garnelen angenommen. Auch für größere Jungfische stellen sie eine Bereicherung des Speiseplans dar. Zudem macht es die leichte Kultur und rasche Vermehrung der Würmchen möglich, auch im Winter, wenn andere lebende „Futtertiere“ (z. B. Mückenlarven) nicht oder nicht in ausreichender Menge verfügbar sind, den Speiseplan der Aquarienbewohner zu bereichern bzw. Futter für jene Tiere parat zu haben, die ausschließlich Lebendfutter annehmen.

Man kann verschiedene Substrate für die Kultur verwenden. Hier möchte ich die Kultur auf Schaumstoffmatten näher beschreiben, die ich vor geraumer Zeit von einem befreundetem Aquarianer empfohlen bekam. Inzwischen halte ich alle meine Grindalwürmchen auf Schaumstoff, da die leichte Handhabung sehr praktisch ist.
Wie bei jeder Art der Grindal-Kultur benötigt man ein festes Gefäß – ich bevorzuge Plastikboxen – das man mit kleinen Luftlöcher versieht. Anstelle von Erde, Torf oder Substrate, wie man sie für Zimmerpflanzen verwendet, kommt eine Schaumstoffmatte in die Box. Die Höhe der Matte spielt m. E. eine untergeordnete Rolle. Die Poren sollten aber nicht zu groß sein. Ich verwende Schaumstoff, der gewöhnlich zur Polsterung von Sitzmöbeln verwendet wird. Er Schaumstoff muss feucht sein. 



Dann gebe ich etwas Futter auf die Matte und setzte einen Ansatz Grindalwürmchen darauf. Zur leichten Entnahme der Würmchen lege ich eine Glas- oder Plexiglasscheibe drauf.Bei einer neuen Kultur benötigt es ein paar Tage, bis erstmals Würmchen zum Verfüttern entnommen werden können. Meine Kultur-Boxen stehen bei Zimmertemperatur und die Würmchen vermehren sich sehr gut.


Die laufende Pflege der Kultur ist recht einfach, sollte aber regelmäßig erfolgen. Das Füttern sollte möglichst täglich geschehen. Dabei befeuchte ich das aufgestreute Futter und, wenn nötig, auch die gesamte Matte – so bleibt das feuchte Milieu in der Box erhalten. Der Schaumstoff darf nie ganz austrocknen, sonst sterben die Würmchen. Je nach Menge der Grindal variiert die Futtermenge. Man sollte nicht mehr geben, als innerhalb eines Tages, spätestens innerhalb von zwei Tagen, verbraucht ist. Bei zu reichlicher Fütterung kann die Futtermasse schimmeln. Auch ein Befall mit Milben wird so begünstigt. Ich füttere mein Grindalwürmchen im Wechsel mit zerriebenem Flockenfutter für Fische, gemahlenen Haferflocken oder Schmelzflocken und Paniermehl.


Tipp: Hin und wieder gebe ich eine kleine Menge Propolis zusätzlich zum Futter. Propolis wirkt antibiotisch, antiviral und antimykotisch. Mit dieser Masse schützen Bienen ihren Bienenstock vor Bakterien, Pilzen und anderen schädlichen Einflüssen. Auch die Kultur-Boxen können so leicht rein gehalten werden. Wenn ich beispielsweise einmal zu viel Futtermasse aufgestreut habe und sich ein Pilzbefall einstellt, gebe ich Propolis dazu. Bislang sind dadurch alle aufkommenden Pilze wieder verschwunden und ich brauche die Kultur nicht neu anlegen.


Die Standzeit der Schaumstoff-Grindalkulturen betragen je nach Vermehrungsrate und davon abhängige Futtermengen mehrere Monate. Wenn die Matte an der „Fütterungs-Stelle“ sehr dunkel wird, wasche ich den Schwamm in einem Gefäß mit klarem Wasser aus. Im Schaumstoff verbleiben dabei ausreichend Würmchen, um bald wieder zu einer großen Kultur heran zu wachsen. Das Wasser, in dem ich den Schwamm ausgewaschen habe, gieße ich durch ein feines Artemia-Sieb. So erhalte ich massenhaft Würmchen, die ich entweder gleich verfüttern oder zum Anlegen einer neuem Kultur nutzen kann.

Die Kultur auf Seramis (Foto unten) ist ebenfalls recht einfach zu handhaben. Das Reinigen der Boxen gestaltet sich nach meiner Meinung auf aufwändigsten bei Kulturen auf Erde (hier mit Enchyträen beschrieben). Was die Vemehrung der Würmchen angebt, macht für mich ebenfalls der Schaumstoff das Rennen. Ein Vorteil von Pflanzgranulat oder Erde ist die längerer Sicherstellung einer ausreichenden Feuchtigkeit im Gefäß. Kann man sich über längere Zeit nicht um seine Kulturen kümmern, ist es ratsam, eine Kultur auf Erde laufen zu lassen, um sich einen Ansatz zu sichern. Hierin überstehen meist ausreichend Würmchen auch ohne regelmäßige Fütterung, um die Schwamm-Kulturen wieder „anzuimpfen“. 





Donnerstag, 13. Januar 2011

Beliebt nicht nur bei Garnelen: Spinat

Kräfte wie der Zeichentrickheld Popeye entwickelt zwar kaum einer durch den Genuss von Spinat, aber durch seinen hohen Gehalt an Mineralien, Vitaminen (Pro-Vitamin A, Vitamine der B-Gruppe, Vitamin C), Eisen und Eiweiß ist er trotzdem ein wertvolles Zusatzfutter auch für unsere Aquarienbewohner. Als Garnelenfutter ist er schon länger bekannt. Aber auch Aufwuchsfresser und eine Vielzahl von Welsen, beispielsweise Harnischwelse und Otocinclus-Arten, sind von der Gemüsepflanze begeistert.


Ob man tiefgekühlten oder frischen Spinat verfüttert, macht nach meiner Erfahrung keinen Unterschied. Den tiefgekühlten kann man nach dem Auftauen einfach ins Becken geben, den frischen überbrühe ich mit kochendem Wasser - so geht er im Becken gleich unter und steht den zumeist bodenlebenden Arten, die ich damit versorgen möchte, zur Verfügung.


Da Spinat überdurchschnittlich viele Nitrate aus dem Boden anreichert, sollte er jedoch nicht zu oft auf dem Ernährungsplan stehen. Und wie immer beim Füttern gilt natürlich auch hier: Immer nur so viel reichen, wie die Tiere innerhalb kurzer Zeit verdrücken können. Als Richtlinie mag hier etwa ein Tag gelten. Was bis zum nächsten Tag nicht verspeist wurde, sollte man wieder aus dem Aquarium entfernen.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Herstellung von Frostfutter






Jetzt ist wieder die ideale Zeit, um reichlich Lebendfutter zu fangen - und um einen Wintervorrat anzulegen. Besonders in der kalten Jahreszeit kommt man kaum um Frostfutter herum, wenn man nicht nur auf Flocken- oder Granulatfutter zuzück greifen möchte.
Selbstverständlich: Frostfutter verschiedenster Art gibt es auch in Blisterpackungen oder als Tafeln zu kaufen. Aber als »Do-it-yourself-Aquarianer« reich einem das natürlich nicht aus. Selber machen lautet die Devise. Und das ist gar nicht schwer...


Am Beispiel von Schwarzen Mückenlarven habe ich hier mal eine kleine Bildstory erstellt. Als »Fanggründe« eignen sich Gewässer von Mini-Wasseransammlungen wie Pfützen, über Regentonnen bis zu Bächen oder Seen. Fischfrei sollten die Gewässer sein - ansonsten zieht man zum einen beim Fang eher den Kürzeren und zum anderen ist die Entnahme von fischwirtschaftlichen Nährtieren nicht allerorts gestattet. Da dies m. W. in den Bundesländern unterschiedlich ist, sollte man sich im Zweifelsfall vorher in der jeweiligen Region informieren.

Zurück zur Mückenlarve! Wir haben also gute Beute gemacht, unsere Fische bereits mit lebenden Exemplaren versorgt und noch einige Mückanlarven über. Wasserfloh und Co. kann man getrost auch in größeren Mengen, als die Fische gleich verspeisen, ins Aquarium geben. Aber da aus den Schwarzen Mückenlarven Stechmücken werden - und das geht im beheizten Becken recht flux - ist »Vorratfütterung« hier keine so gute Idee.
Also: Zu Frostfutter verarbeiten. Dazu nimmt man Eiswürfelbereiter oder ähnliche Gefäße, gibt die abgesiebten Futtertiere hinein (ich gebe noch einen Mini-Schluck Wasser drüber) und ab ins Gefrierfach mit der höchsten Leistung.
Sobald sie gefrostet sind, kann man die Portionen entnehmen und in Tüten oder Dosen umfüllen und hat die Eiswürfelbereiter für den nächsten Fang frei... Alternativ kann man die Mückenlarven auch in Plastikbeutel geben und zu einer dünnen Schicht ausstreichen. So erhält man das Frostfutter in Tafelform und kann die benötigte Menge leicht abbrechen.


Donnerstag, 18. März 2010

Dekapsulierte Artemia







Artemia-Nauplien sind aus der Fischzucht kaum noch wegzudenken. Die gute Lagerfähigkeit der Artemia-Dauereier und das leichte Erbrüten machen es einfach, stets ausreichend kleines Lebendfutter für Jungfische parat zu haben.
Doch eine Sache ist recht störend - besonders, wenn man größere Mengen der Nauplien erbrüten möchte: Die leeren Eischalen, die sich zwar stets an der Wasseroberfläche ansammeln, eine hundertprozentige Trennung von Schalen und Nauplien dennoch kaum zulassen.
Mit ein paar Handgriffen lässt sich jedoch auch dieses Problem lösen. Um die Dauereier von der Eischale zu befreien, benötigt mal lediglich etwas Chlorbleiche und Essig. Man kann die entkapselte Eier entweder gleich verfüttern oder nach herkömmlicher Methode erbrüten.

So wird´s gemacht:
Die gewünschte Menge Dauereier gibt man in ein Glas mit gut schließendem Deckel, dazu einen Schluck Chlorbleiche (ich verwende DanKlorix) und schüttelt das Ganze einige Minuten kräftig durch. Die anfänglich bräunlichen Eier zeigen sich rötlich, wenn sie von der Schale getrennt sind. Die Schalen lösen sich dabei auf, die Flüssigkeit verfärbt sich orange.
Über ein Artemiasieb werden die Eier von der Chlorbleicht wieder getrennt, mit klarem Wasser abgespült und anschließend in ein Essigbad gestellt (Essig neutralisiert die Chlorbleiche). Nachdem man das Artemiasieb eine Weile im Essigbad geschwenkt hat, spült man die nun dekapsulierte Eier nochmals mit klarem Wasser und kann sie verfüttern oder erbrüten.

Wie immer im Umgang mit Chemikalien sollte man etwas Vorsicht walten lassen. Die Dämpfe sind toxisch und sollten nicht eingeatmet werden. Auch Hautkontakt mit der Chlorbleiche sollte vermieden werden - aber das versteht sich eigentlich von selbst.

Nachdem sich Berichte häufen, dass Jungfische durch aufgenommene Eischalen an Darmverschlüssen verendet sind, hat natürlich auch der Handel mit einem entsprechenden Angebot reagiert. Man bekommt entkapselte Artemiaeier in unterschiedlichen Packungsgrößen beim gut sortierten Fachhändler.

Donnerstag, 21. Januar 2010

Herstellung von Gelatinefutter



Hier möchte ich ein weiteres »Self-made«-Futter vorstellen. Die Rezeptur ist denkbar einfach: Man nehme die gewünschten Zutaten, wenn nötig verkleinert man diese, rühre sie zu einem Brei und binde das Ganze mit Gelatine ab. Zum Erkalten kann man die Masse in Eiswürfelbereiter füllen oder in Gefriertüten, worin man die zu einer dünnen Schicht ausbreitet - so erhält man Tafelfutter und kann die zum Verfüttern benötigte Menge einfach abbrechen.
Wenn ich die Futtermasse in Eiswürfelbereiter erkalten lasse, stelle ich sie danach noch eine Weile in den Gefrierschrank. Nach der Schockfrostung kann man die einzelnen Futterwürfel zusammen in einer Tüte im Gefrierfach aufbewaren. Sie frieren so nicht aneinander fest und lassen sich gut einzeln entnehmen.

Bei der Liste der Zutaten ist dem Einfallsreichtum keine Grenzen gesetzt, von Obst und Gemüse über diverse Futtermittel und Zusätzen wie etwa Vitaminpräparaten ist alles mögliche denkbar. Man orientiert sich am besten nach den Tieren, für welche das Futter gedacht ist. Ich füttere damit meine Krebse, Garnelen, Schnecken und Welse. Auch für einige Schildkröten soll das Gelatinefutter ein echter Leckerbissen sein.

Hier mal zwei Mischungen, die erprobt sind:

Rezept 1
1/2 Salatgurke

1 Paprika

1 kleine Kartoffel

1 kleine handvoll Kräuter (z. B. Löwenzahn, Brennnessel)

3 TL fertiges Futter (Granulat und getrocknete Wasserflöhe)

1 TL Paprika edelsüß

Gemüse und Kräuter klein hacken, zu einer Masse verrühren und mit
2 Blatt Gelatine
abbinden.


Rezept 2
2 Karotten

1/4 Apfel

1/4 Birne

2 Erdbeeren
ca. 50 g Wassermelone

2TL Pellets für Zierfische
1 gehäufter TL Flockenfutter

15 Tropfen Vitaminpräparat

3 Blatt Gelatine

verarbeiten, wie oben beschrieben.

Das Flocken- bzw. Granulet/Pelletfutter ist m. E. ganz hilfreich, die doch eher wässrige Masse etwas zu festigen. Wer darauf verzichten möchte, muss unter Umständen mehr Gelatine zugeben, damit die Futterwürfel eine gute Konsistenz erhalten und später im Wasser nicht gleich zerfallen. Auch wäre die Zugabe von Heilerde oder getrockneten und gemahlenen Kräuter oder Blätter denkbar. Wer auf Gelatine verzichten möchte, kann an deren Stelle Agar agar verwenden.

Am besten, man experimentiert ein wenig und findet so heraus, welche Mischung bei den eigenen Tieren besonders beliebt ist.

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Frostfutter - eine Alternative zu Lebendfutter



Die kalte Jahreszeit macht es dem Aquarianer nicht gerade leicht, seinen schuppigen Mitbewohnern ein abwechslungsreiches Menü mit viel Lebendfutter zu bieten. Leider sind nicht alle Futtertierzuchten so wenig aufwändig wie beispielsweise Enchyträen oder Mikrowürmchen. Doch trotzdem muss es nicht ständig Flockenfutter geben!

Frostfutter ist - zumindest in der kalten Jahreszeit - eine Alternative zu Lebendfutter. Man erhält beinahe alle geeigneten Futtersorten, ob tierischen oder pflanzlichen Ursprungs oder auch fertige Zusammenstellungen für eine bestimmte Tierart. Vom Diskus über aufwuchsfressende Barsche bis hin zu Wirbellosen ist an jeden mit einer geeigneten Mischung gedacht. Daneben gibt es unzählige »Futtertiere«, ob Mückenlarven (schwarz, rot, weiß), Bachflohkrebse, Wasserflöhe, Artemia, Mysis und einige mehr oder sogar Fischeier in reiner Form - und das wahlweise in Tafeln oder in Blisterpackungen.

Was das Verfüttern angeht, gehen die Meinungen auseinander. Einige schwören auf eine schonendere Art, mit den enthaltenen Inhaltsstoffen umzugehen, indem das Futter gefroren in das Aquarium gegeben wird, andere tauen es vor dem Verfüttern lieber auf, damit ihre Tiere kein gefrorenes Futter verspeisen (auch wenn ein Bröckchen Frostfutter in einem beheizten Becken flux aufgetaut ist).
Ich gehöre zu letzteren und bevorzuge, das Futter erst aufzutauen. Von Zeit zu Zeit werte ich das Frostfutter etwas auf, indem ich einige Tropfen eines Vitamitpräparates für Fische darüber gebe und kurz einwirken lasse.

Frostfutter steht das ganze Jahr über auf dem Speiseplan meiner Fische und Wirbellosen, im Winter bin ich aber besonders froh, dass ich darauf zurück greifen kann - und ich denke, meine Tiere sehen das nicht anders... ;-)

Wie man Frostfutter selber herstellt, habe ich hier beschrieben.

Futter für Jungfisch & Co. - Mikrowürmchen




Die zu den Fadenwürmer gehörenden Mikrowürmchen bleiben mit einer Länge von circa 1 mm sehr klein und eignen sich somit gut zur Fütterung von Jungfischen. Zuchtansätze bekommt man bei befreundeten Aquarianer, in diversen Foren und auch im Handel, der erfreulicher Weise sein Angebot an Lebendfutter sowie Futterkulturen in den letzten Jahren stetig ausgebaut hat.

Die Zucht gestaltet sich sehr leicht und alles, was man dazu braucht findet man ohnehin in (fast) jedem Haushalt:

Ein Gefäß mit Deckel - ich empfehle Glas

Hafer- oder Schmelzflocken

Wasser

Ich zerkleinere die Flocken, bevor ich sie einige wenige Zentimeter hoch in das Gefäß fülle, gieße dann soviel Wasser drüber, dass eine zähe Masse entsteht und gebe den Ansatz darauf - schon fertig.
Der Deckel des Gafäßes sollte dicht schließen (wer den Ansatz nicht regelmäßig öffnet, sollte ein paar Luftlöcher in die Mitte des Deckel stechen), da die Würmchen bei guter Vermehrung an den Seiten des Behälters hoch kriechen. Hier kann man die dann auch zum Verfütter leicht entnehmen.
Wer die Vermehrung ankurbeln will, kann noch etwas Hefe in den Zuchtbehälter geben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche Ansätze aber schneller verderben, weshalb ich darauf nur zurück greife, wenn ich sehr viele Jungfische zu versorgen habe und kurzfristig größere Futtermengen benötige.
Der Ansatz sollte stets feucht gehalten und von Zeit zu Zeit frisch angesetzt werden. Dann hat man immer reichlich nahrhaftes Futter für Jungfische & Co.
Bei längerer Abwesenheit kann man die Kultur kühl stellen und braucht sich nicht weiter Gedanken darum zu machen. Sobald sie wieder bei Zimmertemperatur gehalten werden, setzen die Mürmchen ihre Vermehrung fort. Lediglich zu hohe Temperaturen scheinen den Würmchen den Garaus machen zu können - das musste ich bedauerlicher Weise im letzten Sommer feststellen...

Montag, 9. November 2009

Brennnessel - eine Delikatesse für Garnelen


Ob Garnelen über Kenntnisse in der Heilkunde verfügen, habe ich (noch ;-)) nicht heraus bekommen, aber angebotene (Heil-)Kräuter werden begeistert angenommen. Allen voran die Brennnessel, die in Mitteleuropa in vier Arten vorkommt und eine der wohl bekanntesten Heilpflanzen ist. Man schätzt sie wegen ihres hohen Vitamingehaltes und der entgiftenden Wirkung.
Zum Sammel sollte man besser Gummihandschuhe tragen, doch sind die Blätter erst einmal getrocknet oder blanchiert, kann man sie auch ohne Schutz anfassen. Stehen einem frische Brennnessel zur Verfügung, kann man gelegentlich die benötigt Menge frisch ernten, kurz mit heißem Wasser überbrühen und ab damit in´s Garnelenbecken. Ich lasse die Blätter im Becken, bis sie völlig verspeist sind - natürlich darf man dann keine großen Mengen auf einmal verfüttern.

Um sich einen Wintervorrat anzulegen, kann man die Brennnessel auch trocknen. Wie andere Kräuter auch, hängt man sie gebündelt auf oder breitet sie zum Trockenen aus. Der Ort sollte trocken und luftig sein, pralle Sonneneinstralung ist zu vermeiden wohingegen eine beschleunigte Trocknung auf der Heizung m. E. nicht schadet.
Aufbewahrt werden die getrockneten Blätter vorzugsweise in Papiertüten, Pappkartons oder Stoffsäcken.

Selbstgemachte Futtersticks




Dass Spirulina-Algen bei Garnelen sehr beliebt sind, ist längst kein Geheimnis mehr und viele Futterhersteller habe spirulinahaltiges Futter im Sortiment - mehr oder minder spirulinahaltig. Man kann die Alge auch pulverisiert erwerben. Trocken auf die Wasseroberfläche gestreut oder in etwas Wasser aufgeschwämmt lässt sich das Futter leicht ins Becken einbringen. Leider verschwindet ein nicht unerheblicher Teil im Filter... Eine gute Möglichkeit, das begehrte Futter an die Garnele zu bringen ist die Herstellung von Futtersticks. Auch andere hochwertige Futtermittel, die in Pulverform nicht sehr effizient verfüttert werden können, kann man darin verarbeiten. Ich mische beispielsweise Heilerde und Cyclop-Eeze in einen Teil der Futtermasse hinein. Jedes andere Futtermittel kann natürlich auch verarbeitet werden, doch macht eine weitere Verarbeitung industriellen Futters m. E. keinen Sinn - eher im Gegenteil. Vitamine, Mineralien und andere Inhaltstoffe reduzieren sich bei einer weiteren Verarbeitung.

Hier ein einfaches Grundrezept:
Gekochte Erbsen (im Bild mit Karotten) pürieren und mit Spirulinapulver und gegebenenfalls den weiteren Zutaten mischen, bis eine zähe Masse entsteht. Die Mengen der trockenen Bestandteile richten sich natürlich danach, wie viel Erbsenmus man verarbeitet. Danach füllt man den Futterbrei in eine Spritze (für größere Mengen eignen sich sog. Blasenspritzen gut; diese gibt es in der Apotheke) und spritzt sie in kleinen Portionen zum Austrocknen auf ein Backblech, Tablett oder ähnliches. Der Einfachkeit halber bringe ich gleich ganze Reihen der Masse auf. Nach dem Trocknen lassen sie sich gut teilen bzw. brechen bereits während des Trocknens an den dünneren Stellen. Für meine Harnischwelse und größeren Schnecken fertige ich dabei gleich noch ein paar »Tabs« an - allerdings dürfen diese nicht zu groß sein, da sonst die Gefahr besteht, dass sie schimmeln statt zu trocknen. Zum Trocknen stelle ich die Mixtur an einen trockenen, luftigen Ort. Nach etwa zwei Tagen sind die Futtersticks durchgetrocknet und können zur Aufbewahrung verpackt werden.
Ergänzen kann man die Mixtur durch jegliche Obst- und Gemüsesorten, (Wild-)Kräuter, Laub, Vitamintropfen, Paprika edelsüß uvm. Der Anteil »nasser« Obst- und Gemüsesorten darf dabei nicht so hoch gewählt werden, sonst verdirbt das Futter ehe es trocken ist. Gekochte Kartoffel wirken durch ihren hohen Stärkeanteil bindent und können eine zu feucht geratene Mischung noch retten, falls man keine Erbsen mehr zur Hand hat. An den Mixer, fertig los... :-)





Montag, 12. Oktober 2009

Die richtige Zeit zum Laubsammeln



Der Sommer hat sich verabschiedet und die ersten Bäume stehen in den schönsten Farben - für den Wirbellosenhalter Zeit, sich mit Laub einzudecken...
Eine Laubschicht im Wirbellosenbecken sorgt für Verstecke und bietet darüber hinaus eine gute Futtergrundlage. Sich ansiedelnde Mikroorganismen bilden eine natürliche Futterquelle und auch das Laub selber wird von vielen Krebsen und Garnelen gerne gefressen. Auch Harnischwelse raspeln gerne an den Blättern.
Blätter sind im Grunde nichts anderes als Zellulose - eine lange Kette von Zuckermolekülen, Pektin und Lignin. Also gerade auch für Harnischwelse wichtige Stoffe (das ist der Grund, warum bei der Haltung von Harnischwelsen immer zu Wurzeln im Becken geraten wird).
Als besonders beliebt bei Wirbellosen werden immer wieder Walnuss, Eiche und Buche genannt. Aber auch viele andere Arten sind bestens geeignet. Dazu habe ich eine Liste mit geeigneten Laubsorten zusammen gestellt. Natürlich dürften die Vorlieben einzelner Tierarten und Individuen unterschiedlich sein, so dass diese Liste keinesfalls als allgemeingültig angesehen werden kann.

Die Haltbarkeit der Blätter im Wasser ist sehr unterschiedlich. Recht lange »in Form« bleibt beispielsweise das Laub der Eiche, während Haselnuss-Laub schnell zersetzt wird. Ob man daraus Rückschlüsse auf die Beliebtheit der Laubarten bei den Wirbellosen schließen kann, sei dahin gestellt. Ich reiche meist eine Mischung verschiedener Laubsorten - so ist für jeden Geschmack und Bedarf etwas dabei.
Sammeln sollte man das Herbstlaub natürlich nicht gerade an stark befahrene Straßen oder in Industiegebieten. Ein trockener Tag im Spätsommer oder Herbst bietet sich zum Laubsammeln an, da man so gleich trockenes Laub bekommt. Anderenfalls kann man das Laub auch zum Trocknen an einem luftigen Platz ausbreiten. Ich bewahre das Laub in Kartons an einem trockenen Platz auf. Es ist theoretisch unbegrenzt haltbar.

Zum Verfüttern gebe ich die benötigte Menge Laub in ein Glasgefäß (Auflaufform o. ä.) und überbrühe es mit heißem Wasser. Auf diese Art stelle ich sicher, dass keine blinden Passagiere in die Becken geraten und beschleunige das Absinken der Blätter. Ich habe auf das Überbrühen auch schon verzichtet. Nachteile, außer dass die Blätter länger brauch bis sie sinken und zersetzt sind, habe ich keine feststellen können.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Geeignete Laubsorten

Im Folgenden zähle ich einige der Pflanzen auf, deren Laub ich in meinen Becken bereits eingesetzt habe. Die Reihenfolge ist beliebig, sie stellt nicht die Beliebtheit bei Wirbellosen oder Welsen dar.

  • Ahorn (Spitzahorn)
  • Roßkastanie
  • Buche (Rot- und Hainbuche)
  • Eiche (Sommer- und Wintereiche)
  • Erle (Schwarzerle)
  • Haselnuss
  • Walnuss
  • Apfelbaum
  • Birnbaum
  • Schwarzpappel
  • Bambus
  • Feldulme
  • Sommerlinde
  • Birke
  • Weißdorn
  • Bananenbaum

...to be continued

Mittwoch, 30. September 2009

Artemia-Larven - ein gutes Aufzuchtfutter






Die Larven, auch Nauplien genannt, des Salinenkrebses Artemia sanfranciscana sind leicht zu gewinnen und stellen ein ausgezeichnetes Futter für Frischbrut dar. Die Dauereier kann man von verschiedenen Herstellern kaufen, ebenso das benötigte Salz (es geht auch jodfreies Kochsalz) und sogar fertige Dauereier-Salz-Mischungen.
Erbrüten
kann man die Nauplien auf verschiedene Weise. Ich gehe wie folgt vor:
In 0,75-l-Flaschen (klares Glas) gebe ich 500 ml Wasser, 15 mg Salz und ca. 1 TL Dauereier. Die Flaschen durchlüfte ich, damit die Eier stets in Bewegung bleiben. Dazu verwende ich die Kulturgeräte von Hobby, die mittels einer Membranpumpe mit Luft versorgt werden. Der Vorteil liegt auf der Hand: Man kann mehrere Gefäße hintereinander an eine Pumpe anschließen - wenn man diese an verschiedenen Tagen mit Eier bestückt, hat man stets frisch geschlüpfte Nauplien verfügbar. Es dauert etwa 24 Stunden - je nach Temperatur - bis die Larven schlüpfen. Zum Absaugen der Nauplien stellt man die Durchlüftung kurz aus und wartet, bis sich die Nauplien alle am Boden der Flasche gesammelt haben. Die leere Eihüllen schwimmen, sodass sie nun größtenteils kurz über dem Wasserstand am Glas hängen. Nun nimmt man ein Stück dünnen (Luft-)Schlauch, steckt ihn bis zum Boden in das Gefäß und saugt kurz an. Das nun durchfließende Salzwasser lässt man durch ein Artemia-Sieb laufen und erhält so das begehrte Aufzuchtfutter ganz ohne leere Eihüllen. Vor dem Verfüttern sollte man die Nauplien kurz mit Leitungswasser spülen. Ich nehme die Nauplien mit einer Pipette auf und kann sie so gezielt in den zu versorgenden Jungfischschwarm spritzen. Falls ich nicht alle Nauplien an einem Tag verfüttern möchte, gebe ich ein paar Tropfen Aufzuchtfutter (z. B. Liquizell von Hobby oder Nobil Artemia Fluid von JBL) in die Flasche, gieße das abgesaugte Wasser wieder hinein und schließe sie wieder an der Luftversorgung an.
Auch eine Aufzucht der Nauplien bis zu ausgewachsenen Salzkrebsen ist möglich. Bei entsprechender Haltung vermehren sich die Tiere dann, indem die nicht mehr ihre Dauereier legen, sondern lebende Jungtiere zur Welt bringen. Das habe ich hier beschrieben.


Dekapsulierte Artemia

Sonntag, 20. September 2009

Herstellung von Hokkaido-Chips





Der Hokkaidokürbis ist ein beliebter Speisekürbis, der besonders im Spätsommer und Herbst im Handel angeboten wird. Er ist reich an Beta-Karotin, Vitamin A, Magnesium, Calcium, Kalium und Eisen. Zahlreiche Rezepte beschreiben seine Zubereitungsvielfalt für den menschlichen Verzehr. Aber auch Aquarianer, besonders Garnelenhalter, haben ihn zur Nutzung für ihr Hobby entdeckt. Hier möchte ich kurz zeigen, wie man aus dem eher kleinen Kürbis, der meist 1 bis 2 Kilogramm wiegt, ein wertvolles Futter für Wirbellose wie Garnelen und Schnecken, aber auch für Fische - vor allem aufwuchsfressende Welse wie Harnischwelse und Otocinclus - herstellen kann.
Da beim Hokkaidokürbis die Schale nicht so hart ist, wie bei vielen anderen Kürbissorten, kann sie mit verarbeitet werden. Ich schneide den Kürbis in Viertel und entkerne ihn. Mit einem Gemüseschäler scharbe ich dann dünne Scheiben ab, die sowohl frisch als auch getrocknet ein hervorragendes Futtermittel darstellen. Ich biete diese Hokkaido-Chips meinen Garnelen, Schnecken (Apfelschnecken und Marisa kann man damit besonders gut mit pflanzlicher Nahrung versorgen), Ancistrus und Otocinclus an. Selbst meine Zwergkrebse verspeisen das Futter. Einen Teil des Kürbises raspel ich auf einer Küchenreibe. Diese kleinen “Kürbisschnipsel” biete ich gerne in Becken an, in denen zahlreiche Schnecken den Garnelen den Zugang zu großen Futterstücke verwähren, weil sie so dicht aneinander gedrängt daran sitzen, dass kein anderes Tier mehr zum Zuge kommt.
Zum Trocknen verteile ich die Chips und Raspel z. B. auf Backblechen und Tabletts und stelle diese an einen trockenen warmen Ort. Gelegentlich wende ich die Fruchtstücke, damit sie gleichmäßig durchtrocknen. Je nach Wärme dauert es nur wenige Tage, bis die Stücke getrocknet sind und zur weiteren Aufbewahrung abgefüllt werden können. Ins Wasser gegeben, bekommen sie schnell ihr frisches Aussehen zurück und bleiben gewiss nicht lange unbeachtet von hungrigen Gourmetmäuler. Schön ist, dass die Chips absinken und nicht extra beschwert werden müssen. Wer einen Garten hat oder sonstwo über die Möglichkeit verfügt, sich den Hokkaidokürbis selber heran zu ziehen, sollte es unbedingt mal ausprobieren. Sobald kein Bodenfrost mehr droht, können die Samen direkt ins Freiland gesät werden. Ich ziehe sie jedoch lieber in kleinen Blumentöpfen heran und pflanze die jungen Kürbispflanzen Ende Mai/Anfang Juni (je nachdem, wie schnell sie gewachsen sind) ins Freiland. Viel Wasser und etwas Dünger (gerne Komposterde) lassen das Pflänzchen schnell zu einer stattlichen Pflanze wachsen, die etwa ab September Früchte trägt. Wessen Ernte sehr reichlich ausfällt, kann die Kürbise auch nacheinander verarbeiten. Bei 10 bis 15°C können die Kürbise mehrere Monate gelagert werden. Da ich beim Verarbeiten immer einige Samen trockne, gebe ich gerne welche davon an Interessenten weiter. Wer sich nicht sicher ist, ob der Aufwand lohnt und mal ausprobieren möchte, ob seine Tiere die Chips annehmen, darf sich ebenfalls wegen einem Probetütchen melden. Sofern ich einen ausreichend großen Vorrat habe, gebe ich gegen Porto und einer kleinen Aufwandsentschädigung Probiermengen ab.

Montag, 3. August 2009

Artemia-Kultur auf der Fensterbank

Beliebtes Lebendfutter und interessantes Beobachtungsobjekt
Viele (Hobby-) Züchter erbrüten sich aus den im Handel erhältlichen Dauereier des Salinenkrebses deren Nauplien, um sie an Jungfische zu verfüttern. Aber auch ausgewachsen sind die Tiere bei vielen Zierfischen ein beliebtes Zusatzfutter. Artenia in unterschiedlichen Größen hat man stets zur Verfügung, wenn man die Tiere in einer Dauerkultur hält.

Kurz was zur Fortpflanzung der Artemia:
Dauereier legen die Tiere nur, wenn der Salzgehalt hoch ist. Das ist in den Heimatgewässern der Hinweis auf das baldige Austrocknen selbiger. Die Eier überdauern im eingetrockneten Bodengrund und die Larven schlüpfen erst, wenn das ganze wieder mit Wasser versorgt ist. Das Prinzip kennen wir ja vom Erbrüten der Nauplien.
Solange man für einen konstanten Salzgehalt sorgt, werden jedoch lebende Jungtiere geboren und man hat praktisch Tiere in allen Größen herum wuseln.

So läuft es bei mir:
In 2 Liter Wasser mit Artemia-Salz leben und vermehren sich hier Salinenkrebschen. Nach einigen Versuchen kam ich zu der Erkenntniss, dass es besser anläuft, wenn man abgestandenes Wasser nimmt und das Salz niedriger dosiert, als vom Hersteller angegeben.
So sieht das bei mir aus:



Das Glas steht hell und zeitweise sonnig. Ich habe sowohl mit selbst erbrüteten Nauplien als auch mit ausgewachsenen Artemia experimentiert. Mit beiden habe ich gute Erfahrungen gemacht.
Gefüttert wird mit Spirulinapulver, Cyclop Eeze, Heilerde ;) Aufzuchtfutter für Artemia und Jungfische
Verdunstetes Wasser fülle ich einfach auf. Da das Gefäß nicht abgedeckt ist, ist regelmäßig eine kleine Menge Wasser nachzufüllen. Ich hatte das ganze auch schon mit Sprudelstein laufen, aber m. E. funktioniert es ohne besser - oder zumindest nicht schlechter.




Samstag, 1. August 2009

Sommerzeit: Mückenzeit - Ein Grund zur Freude



Des einen Leid, des anderen Freud
Zugegeben: Die meisten Menschen lassen sich ihre Laune im Sommer von summenden kleinen Tieren verderben, die es scheinbar nur auf eins abgesehen haben - Blut. Die Rede ist von der Stechmücke.
Doch die Stechmücke ist auch Quelle eines äußerst nahrhaften Lebendfutter für Fische. Ihre Larven stehen bei nahezu allen unserer Zierfische hoch im Kurs. Sie gehören zu den natürlichsten Futtersorten, sind in der Zusammensetzung sehr wertvoll und bekömmlich und fördern den Laichansatz.
Um ihre Eier zu produzieren und auf Wasseroberflächen ablegen zu können benötigen die weiblichen Stechmücken Proteine und die finden sie im Blut leidgeplagter Zeitgenossen. Wer dieses Opfer nicht erbringen will, kann sich ja glücklicherweise vor Stichen schützen und die "Blutspende" anderen überlassen.
In nahezu jedem stehendem Gewässer findet man im Sommer die Larven der Stechmücken, die Schwarze Mückenlarven. Selbst in kleinsten Wasseransammlungen wie Pfützen sind sie zu finden. Regentonnen, wasserbefüllte Eimer oder sonstige Gefäße locken die Mücken zur Eiablage. So ist es auch ein Leichtes, an dieses optimale Lebendfutter heran zu kommen.

Ein wenig anders sieht es mit der Weißen Mückenlarve, der Larve der Büschelmücke, aus. Sie lebt nur in absolut unbelasteten Gewässern und ist somit etwas schwerer ausfindig zu machen. Auch sie ist eine Bereicherung auf dem Speiseplan eines jeden Fisches.
Auch die Rote Mückenlarve ist in verschiedenen Wasseransammlungen anzutreffen. Da diese angeblich besonders in verschmutzten Gewässern vorkommt, ist ihre Verwendung als Fischfutter umstritten. Ich fange diese Larven allerdings nur sehr selten als "Beifang" in geringen Mengen. Den Mückenlarven nützt das allerdings nichts - ich verfüttere sie trotzdem.
Bon appetit!

Wer reichlich Lebendfutter fängt, kommt sicher auf die Idee, dies für die kalte Jahreszeit einzufrieren. Wie ich das mache, habe ich hier beschrieben.

Freitag, 24. Juli 2009

Lebendfutterkultur Enchyträen

Für die Abwechslung im Speiseplan: Enchyträen
Da ich stets viele hungrige Fischmäuler zu versorgen habe und diese bevorzugt mit Lebendfutter bediene, bin ich froh, diese leicht zu züchtenden Würmchen zu haben.
Natürlich ist es garade im Sommer nicht besonders schwer, eine abwechslungsreiche Palette an Lebendfutter zu bieten. Aber auch die Würmchen stehen gelegentlich auf dem Speiseplan meiner schuppigen Mitbewohner.
Die größere Art, Enchytraeus albidus, ist mit annähernd 4 cm Länge ein gutes Zufutter auch für mittlere und größere Fische. Das Grindalwürmchen, Enchytraeus buchholtzi, ist um einiges kleiner und gut für kleinere Fische und vor allem Fischbrut zu verwenden.
Enchyträen sind sehr proteinreich und sollten nicht häufig (2 bis 3 mal pro Woche ist bei ausgewogener Kost sicher okay) verfüttert werden. Als Alleinfutter sind sie ungeeignet.

Das Gefäß
Ich züchte meine Würmchen in lebensmittelechten Plastikgefäßen. Gut geeignet sind z. B. Süßigkeitenboxen - es kommt eher auf eine große Grundfläche als auf Tiefe an.
Den Deckel versehe ich mit einigen Luftlöchern, die ich mit einem Nagel in das Plastik haue.
In die Schale kommt je nach Höhe etwa 5 bis 10 cm Substrat. Hier kann Gartenerde, ein Blumenerde-Sand-Gemisch oder gewässerter (und damit nicht mehr so saurer Torf) verwendet werden. Auch Kompost ist natürlich gut geeignet.
Das Substrat wird gut angefeuchtet, solle aber nicht richtig nass sein. Hierauf gibt man einen Zuchtansatz (gelegentlich im Zoohandel, fast immer bei anderen Aquarianer erhältlich), den man mit Futter bestreut und mit einer Glasscheibe abdeckt. Unter der Scheibe sammeln sich die Würmchen dann am Futter und können mit der Scheibe mühelos entnommen werden.
Bei einem neuen Ansatz muss man allerdings etwas Geduld haben. Hier dauert es ein paar Wochen, bis mit der Entnahme begonnen werden kann.








Pflegeleichte Kultur
Meine Boxen stehen bei Zimmertemperatur und ich konnte nicht mal an besonders heißen Sommertagen Nachteile feststellen. Wichtig ist, dass die Boxen dunkel stehen - zumindest aber nicht in der direkten Sonne - und das Substrat stete feucht ist.
Die Vermehrung kann man gut über die Futtermenge regulieren. Wenn ich viele Jungfische habe, füttere ich mehr und kann so täglich ernten. Ich erwähne an der Stelle nochmal, dass man Enchyträen nicht täglich (an die selben Fische) verfüttern sollte. Hat man mehrere Becken, kann eine tägliche Entnahme, bei der reihum verteilt wird, von Vorteil sein.
Bei Abwesenheit des Aquarianers kommen die Würmchen eine ganze Weile ohne zusätzliches Futter aus. Damit das Substrat bei langer Abwesenheit nicht austrocknet, sollte man die Kulturen kühl stellen. Eine Fütterung bei Rückkehr reaktiviert die "Futterfabrik" wieder.

Was soll ich verfüttern?
Viele "Würmchenfarmer" empfehlen Haferflocken, auch mit diversen anderen Zutaten gemischt.
Ich verfüttere neben Haferflocken auch Paniermehl, Schmelzflocken, Grünzeug (z. B. Wasserlinsen, die man ja ohnehin meist zur Genüge hat), Kieselerde/Heilerde und auch Fischfutter in Form von Flocken, Pellets und Co. Zum einen sollen bei mir auch "Futtertiere" gut - das heißt abwechslungsreich - versorgt sein und zum anderen hoffe ich damit den Nährstoffgehalt positiv zu beeinflussen. Das Futter zerkleinere ich gegebenenfalls, streue es auf das Substrat auf und befeuchte es. Danach kommt die Glasscheibe wieder drauf.