Freitag, 24. Juli 2009

Lebendfutterkultur Enchyträen

Für die Abwechslung im Speiseplan: Enchyträen
Da ich stets viele hungrige Fischmäuler zu versorgen habe und diese bevorzugt mit Lebendfutter bediene, bin ich froh, diese leicht zu züchtenden Würmchen zu haben.
Natürlich ist es garade im Sommer nicht besonders schwer, eine abwechslungsreiche Palette an Lebendfutter zu bieten. Aber auch die Würmchen stehen gelegentlich auf dem Speiseplan meiner schuppigen Mitbewohner.
Die größere Art, Enchytraeus albidus, ist mit annähernd 4 cm Länge ein gutes Zufutter auch für mittlere und größere Fische. Das Grindalwürmchen, Enchytraeus buchholtzi, ist um einiges kleiner und gut für kleinere Fische und vor allem Fischbrut zu verwenden.
Enchyträen sind sehr proteinreich und sollten nicht häufig (2 bis 3 mal pro Woche ist bei ausgewogener Kost sicher okay) verfüttert werden. Als Alleinfutter sind sie ungeeignet.

Das Gefäß
Ich züchte meine Würmchen in lebensmittelechten Plastikgefäßen. Gut geeignet sind z. B. Süßigkeitenboxen - es kommt eher auf eine große Grundfläche als auf Tiefe an.
Den Deckel versehe ich mit einigen Luftlöchern, die ich mit einem Nagel in das Plastik haue.
In die Schale kommt je nach Höhe etwa 5 bis 10 cm Substrat. Hier kann Gartenerde, ein Blumenerde-Sand-Gemisch oder gewässerter (und damit nicht mehr so saurer Torf) verwendet werden. Auch Kompost ist natürlich gut geeignet.
Das Substrat wird gut angefeuchtet, solle aber nicht richtig nass sein. Hierauf gibt man einen Zuchtansatz (gelegentlich im Zoohandel, fast immer bei anderen Aquarianer erhältlich), den man mit Futter bestreut und mit einer Glasscheibe abdeckt. Unter der Scheibe sammeln sich die Würmchen dann am Futter und können mit der Scheibe mühelos entnommen werden.
Bei einem neuen Ansatz muss man allerdings etwas Geduld haben. Hier dauert es ein paar Wochen, bis mit der Entnahme begonnen werden kann.








Pflegeleichte Kultur
Meine Boxen stehen bei Zimmertemperatur und ich konnte nicht mal an besonders heißen Sommertagen Nachteile feststellen. Wichtig ist, dass die Boxen dunkel stehen - zumindest aber nicht in der direkten Sonne - und das Substrat stete feucht ist.
Die Vermehrung kann man gut über die Futtermenge regulieren. Wenn ich viele Jungfische habe, füttere ich mehr und kann so täglich ernten. Ich erwähne an der Stelle nochmal, dass man Enchyträen nicht täglich (an die selben Fische) verfüttern sollte. Hat man mehrere Becken, kann eine tägliche Entnahme, bei der reihum verteilt wird, von Vorteil sein.
Bei Abwesenheit des Aquarianers kommen die Würmchen eine ganze Weile ohne zusätzliches Futter aus. Damit das Substrat bei langer Abwesenheit nicht austrocknet, sollte man die Kulturen kühl stellen. Eine Fütterung bei Rückkehr reaktiviert die "Futterfabrik" wieder.

Was soll ich verfüttern?
Viele "Würmchenfarmer" empfehlen Haferflocken, auch mit diversen anderen Zutaten gemischt.
Ich verfüttere neben Haferflocken auch Paniermehl, Schmelzflocken, Grünzeug (z. B. Wasserlinsen, die man ja ohnehin meist zur Genüge hat), Kieselerde/Heilerde und auch Fischfutter in Form von Flocken, Pellets und Co. Zum einen sollen bei mir auch "Futtertiere" gut - das heißt abwechslungsreich - versorgt sein und zum anderen hoffe ich damit den Nährstoffgehalt positiv zu beeinflussen. Das Futter zerkleinere ich gegebenenfalls, streue es auf das Substrat auf und befeuchte es. Danach kommt die Glasscheibe wieder drauf.

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