Freitag, 3. Juli 2009

Ein Aquarianer auf Phuket






Meinen letzten Sommerurlaub verbrachte ich auf der thailändischen Insel Phuket. Die größte der thailändischen Inseln liegt südlich vom Festland Thailands in der Andamanensee.
Thailand ist einer der größten Märkte für Aquarienfische. Zierfischzucht hat Tradition und auch Zubehör ist in großen Mengen zu finden. Auch auf Phuket ist der Zierfisch, der den Thailänder als Glücksbringer dient, anzutreffen - auch wenn man hier vergebens einen Wochenmarkt, wie er in Bangkok statt findet, sucht.
Die meisten Zierfische fielen mir natürlich in den unzähligen Tongefäßen auf, die von beinahe jedem Geschäft, Restaurant, in der Hotel-Parkanlage und an vielen anderen Orten stehen. Meist waren es Guppys, die hier ihre Runden zogen. Gelegentlich fielen mir auch Schwertträger und Platys auf. In größeren künstlich angelegten Teichen findet man Goldfische und selbstverständlich Koi in allen Farben.
In den touristisch geprägten Gegenden findet man keine Tierhandlungen - hier bestimmen zahlreiche Straßenläden mit Modeartikel, Elektrogeräten und Souveniers in allen erdenklichen Formen das Bild. Doch während einer Fahrt vom Hotel zu einer Bootsanlegestelle auf der anderen Seite der Insel, von wo aus unsere Schnorcheltour starten sollte, viel mir ein Laden auf, der verdächtig nach Fisch aussah, ohne den Anschein eines Restaurants zu machen. Zwar hinter einem großen Parkplatz etwas von der Straße abgelegen - doch einem Aquarianerauge entgeht so etwas nicht... Die Gelegenheit zum "Stopp" rufen war jedenfalls nicht gegeben, also hieß es für mich "vormerken und wieder kommen".
Auch wenn ich mich bislang noch nie der Pflege von Meeresbewohnern gewidmet habe war das Schnorcheln für mich eins der absoluten Highlights auf Phuket. Eine Vielzahl unterschiedlicher Fische - einer farbenfroher als der andere - leben in den Korallenbänken. Auch bei Bootstouren auf kleinere Inseln in der Andamanensee bzw. den Golf von Thailand kann man sich mancherorts direkt vom Strand (der aufgrund der vielen Krabben nicht weniger interessant für mich war) aus mit wenigen Schritten in ein Unterwasserparadies begeben. Statt sommerlich gebräunter oder vom Sonnenbrand gezeichneter hatte ich nach solchen Touren meist eine runzelige Haut, die verriet, dass ich meine Standliege kaum benötigt hatte.

Bevor der Urlaub vorrüber war, wollte ich unbedingt das Fischgeschäft wieder finden. Ich hatte zwar noch das genaue Bild im Kopf - aber in welcher Gegend war das nochmal? Wer mich kennt, weiß wie es um meinen Orientierungssinn bestellt ist - aber auch, dass ich schwer von einem Vorhaben wie diesem abzubringen bin. Nachfragen bei Einheimischen brachte keinen Erfolg, was nicht an der Verständigung allgemein lag, sondern wie es mir schien eher daran, dass keiner so recht verstand was wir in einem solchen Laden - noch dazu fernab der Touristenburgen - überhaupt suchten. Sie mussten wohl glauben, sich verhört zu haben oder aber zweifelten an den Englischkenntnisse ihrer Gäste. Wir machten uns dennoch auf...

"Der" Laden bestand in Wahrheit aus mehreren Geschäften. In einer Halle, bei der zwei Seitenwände komlpett auf zu klappen waren, standen Regale mit Zubehör, Aquarienanlagen, kleine Flaschen mit Kampffischen, Schüssel und Schalen mit fischigem Inhalt und auch einige Käfige mit Papageien und Sittichen. Keine Wände oder sonstige Vorrichtungen trennten die Verkaufsflächen der verschiedenen Händler voneinander, es entstand vielmehr der Eindruck eines großen Ladens. Auch Preisauszeichnungen waren keine zu finden - Preis, wie fast überall auf Phuket, Verhandlungssache! Für Tiere genauso wie für Zubehör. Dass im touristischen "Niemandsland" die Preise weit unter den in Europa üblichen lagen, kann man sich denken. Und nachdem ich mir einiges ausgesucht hatte, kam mir die nette Verkäuferin sogar ohne Verhandlungen preislich noch entgegen. Ein guter Tag...

Da der Urlaub als Erholungs- und Erlebnisurlaub auch für Nichtaquarianer (die gibt es immer noch) geplant war, fielen Fischtouren natürlich flach. Doch damit dieser Tag, der mein Aquarianerherz höher schlagen ließ, weiterhin ganz in meinem Sinne verlief, konnte ich mit etwas Überredungskunst doch noch ein wenig auf Exkursion in die Süßgewässer gehen. An der Stelle ein nettes Dankeschön an Steffi, die mir damit eine riesen Freude gemacht hat. So völlig unvorbereitet hält sich der Erfolg natürlich in Grenzen - meine "Ausrüstung" beschränkte sich auf einen Kescher, den ich zuvor in besagtem Laden erstanden hatte. Aber auch ohne sie ins Netz zu bekommen, war es toll, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten, sich Eindrücke von tropischen Gewässern zu verschaffen und letztendlich sogar noch weniger schnelle Tiere - Krabben - zu "erbeuten". Nach dem Fotoshootig ließ ich sie wieder ihrer Wege ziehen...
Auch ich musste "weiter ziehen" und zwei Tage später die Heimreise antreten. Aber wer weiß - vielleicht komme ich wieder. Dann werde ich vorbereitet sein... :-)

Übrigens: Auch das Phuket-Aquarium haben wir besucht. Aber das ist eine andere Story.

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