Viele Aquarianer verabreichen die
verschiedenen Pflanzennährstoffe gerne einzeln in der jeweils
benötigten Menge oder haben festgestellt, dass einige Nährstoffe
ihres Aquarienpflanzendüngers schneller verbraucht sind als andere
und möchten diese dann gezielt nachdosieren. Inzwischen gibt es
einzelne Düngerkomponenten im Handel, allerdings kann man diese auch
selber herstellen. Hier möchte ich ein Mittel beschreiben, das viele
Aquarianer schon seit langer Zeit erfolgreich benutzen. Längst kein
Geheimtipp also, aber sicher für Viele dennoch interessant und
hilfreich.
Es geht um einen reinen Eisendünger
aus Fetrilon® von COMPO, der üblicherweise im Gartenbau
Verwendung findet. Man bekommt ihn in Gärtnereien, Gartenabteilungen
in Baumärkten und auch bei einigen Online-Anbietern. Dieses Produkt
eignet sich besonders zum einen durch seine hohe Qualität des
chelatierten Eisens und zum anderen aufgrund der genauen Angabe über
die Menge an Eisen. Das ermöglicht eine genaue Dosierung.
Wie der Namenszusatz »13%« schon
verrät, enthält das Pulver 13 Prozent Eisen (Fe). In der Tüte mit
20 Gramm Pulver haben wir also 2,6 Gramm Eisen.
Zur Herstellung eines flüssigen Düngers benötigt man:
1 Tütchen Fetrilon®
1 Liter destiliertes Wasser oder Osmosewasser
1 Flasche zur Aufbewahrung
Das Wasser verfärbt sich rotbraun, sobald der Eisendünger hinein
gemischt wird:
Dosierung: Da jedes Aquarium einen anderen Eisen-Verbrauch hat,
kann keine pauschale Angabe zur Dosierung gemacht werden. Das ist
übrigens auch bei allen käuflichen Aquarienpflanzendünger so. Die
Herstellerangaben über Menge und Häufigkeit der Düngung kann
lediglich als Richtwert dienen. Zu viele Faktoren, wie Besatz bzw.
verabreichte Futtermenge, Menge und Art der Pflanzen, verwendetes
Filtersystem, Wasserzusammensetzung uvm., beeinflussen die Menge der
eingetragenen Spurenelemente und den Bedarf an diesen.
H. J. Krause bezeichnet in seinem »Handbuch Aquarienwasser«
einen Wert von 0,03 bis 0,1 mg/l Eisen als optimal. Um den aktuellen
Eisenwert in unserem Aquarium zu ermitteln können wir uns eines
Eisentests bedienen, den es im Zoofachhandel gibt. Um den
Eisen-Verbrauch zu ermitteln sind Messungen in regelmäßigen
Abständen nötig – so erhält man einen Überblick, wie schnell
das zugesetzte Eisen verbraucht ist. Natürlich ist hier auch die
Beobachtungsgabe gefragt, denn einen »erdachten« optimalen Wert
anzustreben ist unsinnig. Da hilft nur Testen, Beobachten, Notieren
und sich so an den individuell richtigen Eisengehalt bzw.
Düngungs-Intervall »heran zu tasten«.
Anhand
des Pflanzenwachstums und der Blattfarbe sollte man erkennen, welcher
Eisengehalt für das jeweilige Becken erstrebenswert ist. Pflanzen,
die an Eisenmangel (Chlorose –
also einem Mangel an Chlorophyll) leiden, zeigen gelbliche Blätter,
die nach einer Weile zerfallen, sofern der Mangel nicht ausgeglichen
werden kann.
Aufgrund der genauen Inhaltsangabe
des Fetrilon® wissen wir, dass in unserem angemischten
Dünger 2,6 Gramm Eisen ist.
1000 ml Wasser enthält 2,6 g Fe
in 1 ml Dünger sind also 2,6 mg
Fe
1 ml Dünger auf 50 Liter Wasser
hebt den Fe-Wert demnach um 0,052 mg/l
Um den Eisengehalt in einem Becken
mit 50 Liter von 0 auf 1 mg/l zu bringen, müssten also 2 ml verabreicht werden.
Wie lange es dauert, bis das Eisen verbraucht
ist, hängt wie ober schon beschrieben von unterschiedlichen Faktoren
ab und sollte daher getestet werden.
Da man mit einem Liter dieses
Düngers recht lange auskommt, sollte er optimal aufbewahrt werden,
das heißt kühl und dunkel. Ich stelle meinen Dünger in den
Kühlschrank.
Zur Kennzeichnug klebe ich einfach die Fetrilon®-Tüte
an die Flasche:
Ich verwende diesen Eisendünger
in Kombination mit anderen Düngemitteln. Besonders die Pflanzen, die
vorrangig Nährstoffe über die Wurzeln aufnehmen, versorge ich
zusätzlich mit selbstgemachten Düngekugeln. Dies sind
beispielsweise Echinodorus, Cryptocoryne und auch Vallisneria.