Die Pianoschnecke ist ein auffallend hübsche
asiatische Schnecke, die schon vor einigen Jahren mein Herz und dann
natürlich auch eins meiner Aquarien erobert hat. Mit einer Gehäusegröße von 2,5 bis 4 cm ist sie
auch gut in kleineren Becken unterzubringen. Die Färbung des
Gehäuses ist meist gestreift, woher sich der deutsche Name ableiten
lassen dürfte. Es gibt aber auch völlig braune Tiere bzw. statt
beige-braun sind diese Schnecken braun-dunkelbraun gefärbt, was nur
bei genauem Hinsehen auffällt.
Meine ersten Pianoschnecken trugen nicht das typische Streifenmuster, sondern waren braun. Leider habe ich derart gefärbte Tiere nicht wieder gesehen. |
Pianoschnecken sind getrenntgeschlechtlich. Die
Unterscheidung der Geschlechter ist recht einfach, denn beim Männchen
ist der rechte Fühler verdickt, erscheint meist kürzer, da er nach
unten eingerollt/gekrümmt getragen wird, während die Fühler der
Weibchen gleich lang und gerade sind. Taia naticoides gehört zu den
lebendgebärenden Schnecken. Die Jungtiere habe eine doch beachtliche
Größe von ca. 6 mm, wenn sie zur Welt kommen. Über die Intervalle,
in denen das Muttertier Junge entlässt, kann ich nichts sicher
sagen. Lediglich, dass einige Angaben, die im Net zu lesen sind, sich
nicht mit meinen Erfahrungen (und die anderer Haltern) decken.
Die Haltung ist recht einfach. In der Literatur und
im Internet findet man sehr unterschiedliche Angaben für die
passenden Wasserparameter. Scheinbar sind Pianoschnecken sehr
anpassungsfähig. Temperaturen von 23 bis 28°C scheinen ihnen
zuzusagen. Der pH-Wert kann sich um den Neutralpunkt (pH 7) bewegen.
Ich habe sie auch schon bei schwach saurem ph-Wert gehalten und
vermehrt. Ein nicht zu weiches Wasser, Sandboden (die Schnecken
vergraben sich zeitweise) und die Haltung im Artbecken oder mit
schneckenverträglichen Mitbewohnern erfüllen die Bedürfnisse
dieser schönen Tiere.
In punkto Ernährung sind die Pianoschnecken ebenfalls leicht zufrieden zu stellen. Mit handelsüblichen Futtersorten in Flocken-, Tabletten- oder Granulatform kann man sie gut ernähren. Gerne nehmen sie auch Frostfutter an. Ich füttere ab und zu auch frisches Obst oder Gemüse, sehe die Pianoschnecken daran aber nicht oft.
T. naticoides gilt als Filtrierer, das heißt, sie
sammelt Nahrungspartikel aus dem Wasser. Diese Information und die
Absicht, alles richtig machen zu wollen, veranlasste mich zu Beginn
meiner Piano-Haltung, die Tiere täglich in eine Wolke aus gelöstem
Spirulinapulver einzuhüllen. Meine ersten Pianos lebten in einem
Becken, das nur schwach mit Garnelen besetzt war. Demzufolge waren
die Futtergaben auch nicht gerade reichlich. Die Tiere lebten zwar
lange, es kamen auch ab und zu Jungtiere zur Welt, die aber leider
nie richtig heranwuchsen und irgendwann „verschwunden“ waren.
Alles in allem also eher eine unbefriedigende Situation.
Nachdem ich dann einige Zeit keine Pianos mehr hatte,
bekam ich von einer netten Aquarianerin das Angebot, ein Pärchen aus
ihrer Nachzucht zu übernehmen. Diese Gelegenheit lies ich mir
natürlich nicht entgehen und auch nicht die Gelegenheit, ein paar
Tipps „aus erster Hand“ zu erhalten. Und wie das halt so ist: Die
besten Tipps bekommt man von jenen, die reichlich Erfahrung haben.
Seither nebele ich die Schnecken nicht mehr ein, sondern füttere sie
gezielt und vor allem reichlich mit Tablettenfutter,
Kaninchenpellets, selbstgemachten Spirulinasticks und anderer
„deftiger Haufischskost“. Meinen Pianos bekommt´s und sie
vermehren sich nun besser. Das Wachstum der Jungtiere ist
dennoch langsam in Vergleich mit anderen Schnecken, etwa der
Apfelschnecken bzw. Zebra-Apfelschnecken.
Sind schicke Schnecks, wenn ich mal im Handel welche finde, setz ich vielleicht auch welche in mein Becken. Bislang habe ich mit meinen Algenrennschnecken bereits viel Freude.
AntwortenLöschendie erinnern stark an Vivipara-Arten, bei denen ebenfalls das Männchen solch eine Antenne mit Penisfunktion hat. Allerdings ist bei denen die Fortpflanzungsrate höher.
AntwortenLöschenGruß Olaf Severin von Fb