Samstag, 19. März 2011

Eientwicklung bei Pseudomugil gertrudae





Die gezeigten Eier habe ich an einem Laichmopp abgesammelt, der mehrere Tage im Becken meiner Pseudomugil gertrudae hing. Wie man sieht, sind die Eier unterschiedlich weit entwickelt. P. gertrudae sind Dauerlaicher, das heißt, sie legen täglich eine geringe Menge Eier ab. So hat man dann später auch unterschiedlich weit entwickelte Jungtiere.
Bei einigen Arten, beispielsweise Barschen, müssen die Jungtiere nach Größe sortiert aufgezogen werden, da sich größere Jungtiere mit Vorliebe den Bauch mit kleineren Geschwistern voll hauen. Nach meiner Erfahrung sind Pseudomugil in dieser Hinsicht weniger problematisch. Auch kleine Larven haben in Gesellschaft ihrer größeren Geschwister gute Chancen aufzuwachsen - vorausgesetzt natürlich, es steht ausreichend Futter für alle zur Verfügung.

Die Aufzucht kann in der Reihenfolge Partoffeltierchen, Essigälchen, Mikrowürmchen, Artemia-Nauplien, Grindal erfolgen. Auch kleinstes Flockenfutter kann gelegentlich gereicht werden. Ich füttere es in kleinen Mengen zum Lebendfutter hinzu. So gewöhnen sich die Tiere recht leicht an Fertigfutter.

Dienstag, 1. März 2011

Do-it-yourself: Laichmopp

Einen Laichmopp aus Moos habe ich ja schon vor geraumer Zeit vorgestellt. Hier nun der klassische Laichmopp aus Wolle. Er ist in der Aquaristik schon seit Ewigkeiten in Gebrauch und den meisten Aquarianer kein Unbekannter. Aber hier schauen ja auch immer mal wieder Leute rein, die sich mit der Aquaristik noch nicht so arg lange beschäftigen und vielleicht nun ihre ersten Versuche in der Zucht einiger Aquarienbewohner unternehmen wollen. Da ist der Laichmopp ein gutes, einfach herzustellendes Hilfsmittel.
Er wird von vielen Fischarten angenommen. Ich hatte damit beispielsweise bei Pseudomugil furcatus, Pseudomugil gertrudae, Oryzias dancena und Aphyosemion australe Erfolg.


Aber nun mal zum Bastel:
Ich nehme ein Stück Pappe, das ich einmal zusammenfalte. Um das Pappestück wird nun Wolle - je nachdem, wie dick der Mopp werden soll - herum gewickelt.


Häufig liest man Empfehlungen, keine gefärbte Wolle oder nur welche auch Baumwolle oder aber nur synthetische Wolle zu verwenden. Wie so oft: Frage vier Aquarianer und du erhältst fünf Antworten! Also ausprobieren...
Negative Erfahrungen habe ich bislang mit keiner Wolle gemacht. Der Mopp bleibt ja nicht dauerhaft im Wasser, obwohl ich schon einige davon über Wochen im Becken hängen hatte. Das einzige, was mir auffiel ist, dass reine Baumwoll-Mopps nicht mehr besonders frisch riechen, wenn sie mehrere Tage im Aquarium hängen. Dann werden sie entsorgt und durch neue ersetzt.

Nachdem man ausreichend Wolle um das Pappestück gewickelt hat, zieht man ein Stück Wolle durch und bindet damit die Wollfäden auf einer Seite zusammen. Das kommt den meisten sicher von der Herstellung von Wollbommeln bekannt vor ;-)


Danach schneidet man die Fäden auf der anderen Seite durch, bindet an das obere Ende einen Schwimmer - ich verwende Korken von Weinflaschen - und fertig ist das Teil.



Bevor ich den Mopp im Aquarium platziere, spüle ich ihn unter fließendem Wasser aus und drücke dabei gleich etwas die Luft aus den Fasern - dann gehen sie im Wasser auch gleich unter.


Samstag, 12. Februar 2011

Der Marmorkrebs




Ein hübscher Vertreter der Flusskrebse ist der Marmorkrebs. Er ist noch nicht wissenschaftlich beschrieben, wird aber derzeit zur Gattung Procambarus gezählt. Eine nahe Verwandtschaft zu Procambarus fallax wurde vermutet, ob sich diese bestätig hat, entzieht sich meiner derzeitigen Kenntnis.(Wissenschftliche Beschreibung ist erfolgt - siehe unten) Zur Berühmtheit hat das Tier es durch die Umstände gebracht, dass zum ersten bislang nur weibliche Exemplare gefunden wurden (was einer wissenschaftlichen Beschreibung nicht gerade förderlich ist) und zum zweiten durch seine Art der Vermehrung. Es gilt inzwischen als sicher, dass sich der Marmorkrebs durch Parthenogenese (Jungfernzeugung) vermehrt.

Da liegt im Prinzip, gepaart mit seiner Anpassungsfähigkeit, auch schon die Problematik. Der Marmorkrebs, der ursprünglich vermutlich aus Nordamerika kommt, soll, laut einigen Aussagen von Haltern, auch in unseren Breiten den Winter überstehen. In die Natur gelangte Tiere könnten sich also zu einer Gafahr für die heimische Fauna und Flora entwickeln. Letztes Jahr sind Berichte veröffentlicht worden, dass sich in Madagaskar eingeschleppte Marmorkrebse derart vermehrt haben, dass sie die Reisernte bedrohten.
Ferner können amerikanische Krebse Träger der Krebspest sein. Ohne selber daran zu erkranken, verbreiten sie die Krankheit und können so ganze Bestände nicht-amerikanischer Krebse auslöschen. Diese Problematik ist auch in Europa leider nicht unbekannt, nachdem amerikanische Krebse in heimische Gewässer gelangten.


Für den Aquarianer gilt es daher natürlich einiges bei der Haltung von Marmorkrebsen zu beachten:
1. Nie darf auch nur ein Tier in die Umwelt gelangen

Wird etwa das bei einem Wasserwechsel anfallende Wasser zur Wässerung von Gartenpflanzen verwendet, könnte einem Jungkrebs schon der Weg in die Natur gebahnt sein. Die Tiere können auch längere Strecken außerhalb von Gewässern zurücklegen und so ein geeignetes Refugium finden. Man sollte also das abgesaugte Wasser am besten durch ein feines Netz sieben, bevor man es in irgend einer Weise entsorgt.

2. Auch bei der Haltung von Krebsen verschiedenen Herkunft ist das Thema Krebspest zu beachten

Natürlich funktioniert die Übertragung nicht nur in der Natur, sondern auch von einem auf das andere Aquarium. Hält man also neben Marmorkrebsen (und/oder anderen amerikanischen Krebsen) Krebse anderer Herkunft, ist auf eine besondere Hygiene zu achten. Am besten, man verwendet für die Becken der Amerikaner gesondertes Zubehör wie Netzt, Mulmglocke etc.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die nicht zu unterschätzende Vermehrungsrate. Pro Marmorkrebs kann man nach einer Tragezeit von 3 bis 6 Wochen mit bis zu 120 Jungtiere rechnen. Dieser Zyklus wiederholt sich ganzjährig und man hat von geschlechtsreifen Tieren (etwa ab dem 4. Lebensmonat) alle 8 Wochen Nachwuchs zu erwarten!


Nichtsdestotrotz ist der Marmorkrebs m. E. für eine Aquarienhaltung sehr geeignet, es gibt eben nur einiges zu beachten.
Der Krebs, der eine Größe von 8 bis 15 cm erreicht, kann sowohl in unbeheizten wie in beheizten Becken gehalten werden. Da er sehr abpassungsfähig ist, spielen die Wasserparameter keine besonders wichtige Rolle. Sofern man keine extremen Wasserwerte hat, wird man den Krebs gut pflegen können.
Der Platzbedarf ist prinzipiell nicht sehr hoch, man sollte jedoch die starke Vermehrung bedenken und wählt daher lieber gleich ein Becken von mindestens einem Meter Kantenlänge. Wie bei allen Krebsen spielt dabei die Höhe des Beckens bzw. des Wasserstandes eine untergeordnete Rolle - die Bodenfläche ist wichtig. Einzeltiere kann man auch gut in Becken ab 60 cm Kantenlänge halten, aber wie wir ja wissen, bleibt es nicht bei einem Vertreter, wenn man nicht ständig alle Jungkrebse abfischt.


Der Marmorkrebs ist ein Allesfresser, der alle gängigen Futtersorten, Laub, Gemüse und vieles mehr annimmt. Nicht unerwähnt soll sein großer Appetit auf pflanzliche Kost sein, die auch vor Aquarienpflanzen keinen Halt macht. Häufig konnte ich auch beobachten, dass die Pflanzen regelrecht abgemäht wurden und dann an der Wasseroberfläche trieben. Also auch ein satter Krebs beschäftigt sich anscheinend gerne mit der Bepflanzung. Einige meiner Kebse hegten lange kein Interesse an der Bepflanzung, was sich aber aus einem mir nicht bewussten Grund irgendwann änderte. Ab diesem Zeitpunkt schwand die bis dahin schöne Bepflanzung zunehmend, bis davon nicht ein Fizzelchen Grün - sieht man von den Schwimmpflanzen einmal ab - über war. Auch ansonsten gestaltet »Edward mit den Scherenhänden« sein Becken gerne nach seinen Vorstellungen. So wird gebuddelt, geschoben und umgeräumt. Auf sichere Aufbauten sollte man also ein besonderes Augenmerk werfen.
Zur Vergesellschaftung ist der Marmorkrebs bedingt geeignet. Er ist kein aktiver Jäger und für die meisten Fische daher keine Gefahr. Bodenlebende Arten könnten allerdings sein Interesse wecken. Um die Beseitigung kranker und toter Tiere aller Art »kümmern« sich Marmorkrebe natürlich in gewohnter Krebsmanier.

Die Einrichtung sollte so gewählt werden, dass ausreichend Versteckmöglichkeiten vorhanden sind. Steinaufbauten (gesichert!), Höhlen, Wurzeln, Unterstände aus Tontöpfen oder Kokosschalen und eine ordentliche Schicht Laub am Boden sorgen für Unterschlupf für große und kleine Krebse. Da Krebse das Becken verlassen können, ist auf eine schließende Abdeckung zu achten. Wer nicht auf Grünzeug im Becken verzichten möchte, kann auf Schwimmpflanzen zurückgreifen. Einige Marmorkrebse verschonen auch Anubias - aber eben nicht alle.


Wer der starken Vermehrung entgegenhalten will, kann den Marmorkrebs mit großen Fische vergesellschaften, die den Krebsnachwuch dezimieren. Bei mir hat eine Haltung der Krebse in einem Becken mit Malawibuntbarschen gut funktioniert. Für die großen Fische stellten die Krebse keine Gefahr dar, der aufkommende Nachwuchs sowohl der Fische als auch der Krebse hielt sich in Grenzen, sodass sich irgendwann so etwas wie ein Gleichgewicht eingependelt hatte. Inklusive Lebendfutter für alle Tiere...


Die wissenschaftliche Beschreibung
Peer Martin, Nathan J. Dorn, Tadashi Kawai, Craig van der Heiden und Gerhard Scholtz haben den Marmorkrebs anhand seiner DNS als Procambarus fallax f. virginalis beschrieben.  

http://dpc.uba.uva.nl/cgi/t/text/get-pdf?c=ctz;idno=7903a03 

Donnerstag, 3. Februar 2011

Zierfischbörse Marburg






Zwei Mal im Jahr veranstaltet der Marburger Aquarien- und Terrarienverein eine Zierfisch- und Wasserpflanzenbörse im Großen Saal der Vitos (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie).
Am Sonntag, dem 30. Januar, von 14 bis 16 Uhr, zur ersten diesjährigen Marburger Fischbörse lockten wieder viele Hobby-Züchter mit einem abwechslungsreichen Angebot zahlreiche Besucher nach Marburg. Das Sortiment hielt Barsche, Salmler, verschiedenen Welse, Barben und Bärblinge, Killifische, Schmetterlingsfisch, Zwergkrebse, Garnelen und vieles mehr bereit. Außerdem gabe es natürlich Wasserpflanzen und verschiedenes Zubehör zu erstehen. Inklusive sind bei Börsen immer die Tipps der Anbieter, die besonders dem Anfänger in der Aquaristik sehr nützlich sind. Doch auch für »alte Hasen« sind Informationen direkt vom Züchter oft eine wertvolle Hilfe.
Die fleißigen Helfer des Vereins hatten selbstverständlich auch für Getränke, Kaffee und Kuchen gesorgt.


Mittwoch, 26. Januar 2011

Pseudomugil gertrudae - »Gepunktetes Blauauge«








Pseudomugil gertrudae aus der Ordnung Atheriniformes (Ährenfischartige) ist einer meiner weiteren Lieblingsfische. Die Liste nimmt einfach kein Ende ;-)...
Die Tiere stammen aus Nordaustralien und dem Süden Neuguineas, wo sie normalerweise im Süß- gelegentlich/zeitweise auch im Brackwasser vorkommen. Die meisten Arten aus dieser Region sind starken Schwankungen ihrer Lebensbedingungen unterworfen, die durch Dürrezeiten und starken Überschwemmungen verursacht werden. So ist es nicht verwunderlich, dass sie auch im Hobby unter ganz unterschiedlichen Bedingungen gehalten und vermehrt werden können.

Die Angaben verschiedener Fundorte zeigen, wie anpassungsfähig das kleine Fischlein ist:
pH-Wert von 3,7 bis 9,4
(was eine enorm große Spanne ist, bedenkt man, dass der pH-Werte in einer logarithmischen Skala ausgedrückt wird)

Wasserhärte von 2 bis 15° dGH

Temperaturen von 12 bis 34° C

Leitfähigkeiten zwischen 12 und 646 µS/cm

Aufgrund dieser Anpassungsfähigkeit wird kaum ein Aquarianer größeren Aufwand betreiben müssen, um die Tiere erfolgreich zu pflegen. Bei Tieren aus dem Handel lohnt sich die Frage nach dem Fangort, um Rückschlüsse auf die dort größtenteils herrschenden Wasserwerte ziehen zu können. Bekommt man die Tiere aus der Nachzucht, wird der Züchter sicher gerne seine Wasserwerte nennen. Je nach Differenzen zu den Werten im heimischen Becken muss eine behutsame Umgewöhnung erfolgen.

Mit einer Endgröße von 3 bis 4 cm stellt er auch keine riesigen Ansprüche an die Beckengröße. Für sog. »Nano-Becken« ist er allerdings nicht geeignet. Zum einen sollte man ihn in Gruppen halten und zum anderen ist P. gertrudae ein schwimmfreudiger Fisch.

Bei der Ernährung sollte man es sich nicht gar zu leicht machen und ständig auf Flockenfutter zurück greifen. Das wird zwar auch angenommen, aber das »Blue eye« hat es gerne abwechslungsreich und ein Großteil der Ernährung sollte aus feinem Lebendfutter bestehen.
Wer mich kennt, weiß, dass ich an der Stelle einfach nicht drumherum komme, darauf hinzuweisen, dass alle Fische möglichst abwechslungsreich gefüttert werden sollten. Und das erfordert meiner Ansicht nach bei karnivor lebenden Arten (Fleischfresser) einen großen Anteil Lebendfutter im Speiseplan. Möglichkeiten gibt es genug: Inzwischen kann man lebende Mückenlarven, Wasserflöhe und Artemia im Zoofachhandel kaufen.
Natürlich kann man sich diese Tiere auch selber züchten - mit mehr oder weniger Aufwand. Ganz leicht und auch nicht zeitaufwändig sind Zuchtansätze von Enchyträen, Grindal oder Mikrowürmchen zu betreiben.
Hat man Schwierigkeiten, an ausreichend Lebendfutter zu gelangen, kann man auch Frostfutter reichen.

Zurück zum »Blauauge« und seinen Ansprüchen: Das Haltungsbecken sollte Deckung und auch freien Schwimmraum bieten. Man tut als gut daran, die rückwärtige und seitlichen Beckenzonen gut zu bepflanzen und Mitte und vorderen Bereich nur mit niedrigen Pflanzen zu begrünen. Einige Schwimmpflanzen bieten den Fischen, die sich größtenteils in den mittleren und oberen Wasserzonen aufhalten, ebenfalls Deckung.

Von P. gertrudae sind derzeit drei Standortvarianten bekannt, die man anhand der Färbung der Brustflossen-Spitzen der Männchen unterscheidet. So gibt es den »Yellow wing« mit gelben Brustflossen-Spitzen, den »White wing« mit weißen Flossen-Spitzen und den »Red wing«, der rote Flossen-Spitzen aufweist. Wie auf den Fotos zu sehen ist, sind die Weibchen insgesamt weniger abwechslungsreich gezeichnet. Besonders die Balz und das Imponiergehabe der Männchen ist ein sehenswertes Schauspiel.

Samstag, 15. Januar 2011

Nachwuchs bei Dario dario

Na endlich... Nachdem ich nun geraume Zeit Dario dario pflege, konnte ich den ersten Nachwuchs entdecken. Der kleine Kerl geriet beim Wasserwechsel in den Sog des Schlauchs und landete schließlich im Netz - denn ich lasse das Wasser prinzipiell durch einen Kescher laufen und kontrolliere anschließend den Inhalt auf Larven, kleine Garnelen, Schnecken und sonstiges Getier. Fast immer finde ich auch was. ;-) Dieses Mal habe ich mich über den "Fund" besonders gefreut...

Die Paradies-Schnecke


Die Paradies-Schnecke Marisa cornuarietis ist im Norden Südamerika und in Mittelamerika beheimatet. Sie gehört zur Familie der Apfelschnecken (Ampullariidae). Wie ihre Verwandten der Gattung Pomacea, wie etwas P. bridgesii, ist die Paradies-Schnecke getrennt geschlechtlich.
Die Geschlechter kann man anhand der Gehäuseöffnung unterscheiden: Während diese beim Männchen eine fast runde Form hat, ist die Gehäuseöffnung der Weibchen oval.


Äußerlich unterscheidet sie sich deutlich von anderen Apfelschnecken. Ihr Gehäuse ist flach und ähnelt eher dem einer Posthornschnecke. Das gelbe Gehäuse trägt 5 bis 7 braune Streifen und ist mit einem Gehäusedeckel zu schließen. Seltener treten rein gelbe Tiere auf.
Paradies-Schnecken werden bis zu 7 cm groß. Sie sind gut im Gesellschaftsbecken zu halten, wenn gleich sie nicht für Pflanzenbecken zu empfehlen sind. Ihr ungezügelter Appetit auf Grünfutter hat wohl schon so manchen Freund von Pflanzenbecken zur Verzweiflung gebracht. Auch durch Zufüttern pflanzlicher Kost kann man die Tiere nicht gänzlich davon abhalten, sich an der Bepflanzung zu bedienen.
So findet man diese Schnecken meist in Barschbecken, die pflanzenfrei oder mit hartblättrigen Pflanzen begrünt sind. Meine Paradies-Schnecken richten in einem Becken mit Anubias, Hornkraut und Schwimmpflanzen wenig Schaden an.


Wie bei allen großen Schnecken reichen auch bei M. cornuarietis die anfallenden Reste an Fischfutter zur Ernährung nicht aus. Man muss gezielt zufüttern, was aufgrund der geringen Ansprüche der Tiere nicht schwer ist. Pflanzliche Kost, Laub und alle käuflichen Futtersorten werden angenommen. Außerdem beseitigt die Paradies-Schnecke tote Fische und Wirbellose.

Das Wasser sollte eine Härte von über 3°dGH haben - härteres Wasser kommt der Schnecke zugute, da sie zum Aufbau ihres Gehäuses einen hohen Kalkbedarf hat. Die Temperatur kann zwischen 18 und 30° liegen, der pH-Wert von 6,5 bis 8,5.

Fortpflanzung
Sofern man Tiere beiderlei Geschlechts pflegt und die Lebensbedingungen der Paradies-Schnecken zusagen, wird man bald die ersten Gelege im Becken entdecken. M. cornuarietis legt ihre Eier in gallertigen Klumpen unter Wasser ab.


Bei jungen erwachsenen Weibchen besteht das Gelege aus 30 bis 50 Eiern, mit zunehmendem Alter der Schnecken nimmt die Anzahl der hervorgebrachten Eier schnell ab. Stehen die Tiere gut im Futter, wird etwa alle ein bis zwei Wochen ein Gelege produziert. Nach rund 10 Tagen - das ist temperaturabhängig - schlüpfen die jungen Schnecken.


Donnerstag, 13. Januar 2011

Beliebt nicht nur bei Garnelen: Spinat

Kräfte wie der Zeichentrickheld Popeye entwickelt zwar kaum einer durch den Genuss von Spinat, aber durch seinen hohen Gehalt an Mineralien, Vitaminen (Pro-Vitamin A, Vitamine der B-Gruppe, Vitamin C), Eisen und Eiweiß ist er trotzdem ein wertvolles Zusatzfutter auch für unsere Aquarienbewohner. Als Garnelenfutter ist er schon länger bekannt. Aber auch Aufwuchsfresser und eine Vielzahl von Welsen, beispielsweise Harnischwelse und Otocinclus-Arten, sind von der Gemüsepflanze begeistert.


Ob man tiefgekühlten oder frischen Spinat verfüttert, macht nach meiner Erfahrung keinen Unterschied. Den tiefgekühlten kann man nach dem Auftauen einfach ins Becken geben, den frischen überbrühe ich mit kochendem Wasser - so geht er im Becken gleich unter und steht den zumeist bodenlebenden Arten, die ich damit versorgen möchte, zur Verfügung.


Da Spinat überdurchschnittlich viele Nitrate aus dem Boden anreichert, sollte er jedoch nicht zu oft auf dem Ernährungsplan stehen. Und wie immer beim Füttern gilt natürlich auch hier: Immer nur so viel reichen, wie die Tiere innerhalb kurzer Zeit verdrücken können. Als Richtlinie mag hier etwa ein Tag gelten. Was bis zum nächsten Tag nicht verspeist wurde, sollte man wieder aus dem Aquarium entfernen.

Freitag, 31. Dezember 2010

Ab ins Jahr 2011

Ich möchte den letzten Tag im Jahr nutzen, um mich mal bei all jenen zu bedanken, die meinen Blog besuchen und mir hin und wieder ein Feedback geben.
Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr, Gesundheit, Glück und weiterhin viel Freude an der Aquaristik.
yvonne




Donnerstag, 2. Dezember 2010

CO2-Anlage mit Waschflasche

Den Bau einer einfachen Bio-CO2-Anlage zur Düngung der Aquarienpflanzen habe ich vor geraumer Zeit schon beschrieben, doch da einige Aquarianer die Variante mit Waschflasche bevorzugen, möchte ich auch darauf eingehen.
Der Zweck dieser Waschflasche ist, zu verhindert, dass bei zu starker Gärung und Schaumentwicklung (oder bei zu großzügiger Füllung der Reaktorflasche) der Inhalt aus dem Reaktor in das Aquarium gelangt. Das Kohlendioxid selber muss natürlich nicht »gewaschen« werden ;-)
Die Waschflasche wird also zwischen dem Reaktor (bei meiner Anlage der blaue Kanister) und dem Diffusor, also dem Aquarium, eingebaut.


Als Waschflasche eingnen sich beispielsweise Getränkeflaschen. Da der Deckel Platz für zwei Schläuche bieten muss, sollte er nicht zu klein sein.
Der Schlauch, der aus dem Reaktor kommt, muss unterhalb des Wasserspiegels der befüllten Flasche enden. In die andere Öffnung am Deckel wird ein weiterer Schlauch eingeklebt, der nur wenige Zentimeter in die Flasche hinein reicht. Dieser wird mit einem Diffusor versehen und führt ins Aquarium.


Die Waschflasche wird halb oder dreiviertel mit Wasser gefüllt. Das Kohlendioxid sammelt sich oberhalb des Wassers und kann weiter Richtung Aquarium strömen, während evtl. überschäumende Inhalte aus dem Reaktor durch das Wasser zurück gehalten werden.



Eine ganz simple Sache also und nebenher kann man die Waschflasche auch noch als Blasenzähler nutzen...

Wem das zu umständlich ist oder wer nicht so viel Platz neben seinem/seinen Becken hat, der kann getrost auf eine Waschflasche verzichten, wenn er beim Befüllen des Reaktors nicht übertreibt.