Samstag, 1. August 2009

Sommerzeit: Mückenzeit - Ein Grund zur Freude



Des einen Leid, des anderen Freud
Zugegeben: Die meisten Menschen lassen sich ihre Laune im Sommer von summenden kleinen Tieren verderben, die es scheinbar nur auf eins abgesehen haben - Blut. Die Rede ist von der Stechmücke.
Doch die Stechmücke ist auch Quelle eines äußerst nahrhaften Lebendfutter für Fische. Ihre Larven stehen bei nahezu allen unserer Zierfische hoch im Kurs. Sie gehören zu den natürlichsten Futtersorten, sind in der Zusammensetzung sehr wertvoll und bekömmlich und fördern den Laichansatz.
Um ihre Eier zu produzieren und auf Wasseroberflächen ablegen zu können benötigen die weiblichen Stechmücken Proteine und die finden sie im Blut leidgeplagter Zeitgenossen. Wer dieses Opfer nicht erbringen will, kann sich ja glücklicherweise vor Stichen schützen und die "Blutspende" anderen überlassen.
In nahezu jedem stehendem Gewässer findet man im Sommer die Larven der Stechmücken, die Schwarze Mückenlarven. Selbst in kleinsten Wasseransammlungen wie Pfützen sind sie zu finden. Regentonnen, wasserbefüllte Eimer oder sonstige Gefäße locken die Mücken zur Eiablage. So ist es auch ein Leichtes, an dieses optimale Lebendfutter heran zu kommen.

Ein wenig anders sieht es mit der Weißen Mückenlarve, der Larve der Büschelmücke, aus. Sie lebt nur in absolut unbelasteten Gewässern und ist somit etwas schwerer ausfindig zu machen. Auch sie ist eine Bereicherung auf dem Speiseplan eines jeden Fisches.
Auch die Rote Mückenlarve ist in verschiedenen Wasseransammlungen anzutreffen. Da diese angeblich besonders in verschmutzten Gewässern vorkommt, ist ihre Verwendung als Fischfutter umstritten. Ich fange diese Larven allerdings nur sehr selten als "Beifang" in geringen Mengen. Den Mückenlarven nützt das allerdings nichts - ich verfüttere sie trotzdem.
Bon appetit!

Wer reichlich Lebendfutter fängt, kommt sicher auf die Idee, dies für die kalte Jahreszeit einzufrieren. Wie ich das mache, habe ich hier beschrieben.

2 Kommentare:

  1. Ich wollte zu Bedenken geben, dass manche Gemeinden nur noch einen Teich oder zumindest wenige Freigewässer haben. Wenn dieser Teich dann von mehreren Aquarianern heimgesucht wird, entsteht rasch ein solides Artenschutzproblem. Natürlich sind die Vermehrungsraten der Mückenlarven enorm, aber man fischt ja alles heraus, Libellenlarven, Wasserläufer, unter Umständen Kaulquappen, und in jedem Fall stört man ein Biotop. Wer es nur auf schwarze Mückenlarven abgesehen hat, sollte doch lieber züchten.

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  2. Hallo,
    ich danke für den konstruktiven Kommentar und gebe Ihnen Recht. Dieser Beitrag sollte auch nicht als Aufruf verstanden werden, jedes Gewässer "abzufischen". Dies ist allein schon durch unsere Gesetzgebung nicht gestattet.
    Aus diesem Grund sind ja Pfütze, Regentonn und Co. benannt. In einem Teich, der von Fischen und/oder Amphibien bewohnt wird, habe ich ehrlich gesagt noch nie schwarze Mückenlarven gesehen. Fischgewässer bergen zudem die Gafahr, sich Krankheiten ins Aquarium zu holen.
    Ich habe beispielsweise mehrere Regentonnen, Mörtelkübel und auch Eimer mit Wasser im Freien stehen - hier kann ich reichlich Mückanlarven abfischen ohne "unerwünschte Beifänge".
    Ich habe beim Verfassen des Beitrags unterstellt, dass sie jene, die ein kleines künstliches Biotop in ihrem Zuhause einrichten, auch um natürliche Gewässer Bescheid wissen und sich entsprechend rücksichtsvoll verhalten. Ihr Kommentar lässt mich das allerdings nochmal aus einem anderen Blickwinkel sehen - auch dafür sage ich Danke und verspreche, das in künftigen Beiträgen zu berücksichtigen.

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