Donnerstag, 6. August 2009

Cambarellus chapalanus


Der große Zwerg
Über Cambarellus chapalanus las ich, dass er mit einer Endgröße von bis zu 5 cm eine der größten Cambarellus-Arten sei. Dies war ausschlaggebend für die Entscheidung, ihn in das größte meiner Gesellschaftsbecken einziehen zu lassen. Das Becken hat ein Kantenlänge von 150 cm und beherbergte bereits 2 Skalare, einige Antennenwelse, Panzerwelse und Rote Neons.
In der Gesellschaft dieser Fische sollte sich nun also der "große" Cambarellus behaupten. Das Becken ist gut bepflanzt, mit Wurzeln, Steinen und Laub bestückt und bietet so einige Versteckmöglichkeiten. Zudem bot ich noch einige Bambushöhlen an, die ich zwischen den Pflanzen und Dekostücken postierte.

Einzug
Ich kam nochmal ins Grübeln, ob ich diese Vergesellschaftung wirklich wagen wollte, als die putzigen Ritter bei mir eintrafen. Sie hatten größtenteils bereits ein Größe von 4 bis 5 cm, was mich optimistisch stimmte. Das Einsetzen war, nach einer Gewöhnung an das Wasser, eine wahre Freude. Die Zwergkrebse verschwanden nicht, wie ich es erwartet hatte, im Pflanzendickicht, sondern sahen sich erst mal ausgiebig in ihrer neuen Bleibe um. Auch die Fische, allen voran die Skalare, zeigten Interesse an ihren neuen Mitbewohnern. Aber alles lief ohne Probleme ab - man beäugte sich lediglich und ging dann wieder eigenen Anliegen nach. Das hieß bei den Fische vor allem Fressen. Ich biete bei Einzug von Neuankömmlingen den bereits vorhandenen Tieren stets etwas Fressbares an, um von den Neuen ein wenig abzulenken, was ihnen die Gelegenheit bietet, sich mit der Umgebung vertraut zu machen.

Vergesellschaftung geglückt
In den ersten Tagen beobachtete ich natürlich sehr genau, wie sich die WG entwickeln würde. Zu meiner Überraschung liefen die Zwergkrebse auch bei voller Beleuchtung im freien Bodenbereich herum. Neugierige Fische wurden mit den Scheren bedroht und so mancher Wels gab sich im Duell um ein Stück Futter geschlagen.

Allerdings sah ich tagsüber nach und nach seltener Zwergkrebse durchs Becken flitzen - immer noch unbehelligt von den Fischen. Also ging ich der Sache spät abends mit der Taschenlampe auf den Grund ;-) So wie es scheint, steht die Aufteilung der vorhandenen Behausungen nun fest. Am beliebtesten ist wohl ein Krebshochhaus, das aus einer furchigen hohen Wurzel besteht.
Zu meiner Freude entdeckte ich bei meiner nächtlichen Beschattung einige Jungtiere, die inzwischen fast ausgewachsen sind. Ein eiertragendes Weibchen war mir nie aufgefallen - was bei so vielen Verstecken nicht wundert.

Mein Fazit
Cambarellus chapalanus ist ein mutiger, bisweilen frecher Kerl, der sich bei ausreichend Versteckmöglichkeiten gut mit dem Vorhandensein größerer Mitbewohner arrangiert. Möglicherweise habe ich auch einfach nur Glück mit meinen Skalaren gehabt. Sie entsprechen so gar nicht den üblichen Skalar-Klischees, z. B. kleine Neons verdrücken, und verhalten sich gegenüber artfremden Tieren sehr "vorbildlich" (im Auge eines Aquarianers). Ob eine Vergesellschaftung immer so reibungslos abläuft hängt sicher zu einem großen Teil an der Friedfertigkeit der Fische.

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