Freitag, 14. August 2009

Cambarellus patzcuarensis "orange"




Die Herkunft des CPO
Der Cambarellus patzcuarensis "orange" - kurz CPO genannt - ist eine farblich attraktive Zuchtform. Die Nominatform ist überwiegend braun. Die Musterung reicht von marmoriet bis gestreift, von blassen bis kräftigen Farben. Ebenso abwechslungsreich ist auch der CPO von seinem Erscheinungsbild.
Die Heimat des C. patzcuarensis liegt in Mexiko, wo er im Lago de Pátzcuaro (über 2.100 Meter über NN), im Bundesstaat Michoacán, endemisch vorkommt. Das Wasser in seinem Herkunftsgewässers ist alkalisch und von mittelhart bis hart und das eher milde Klima sorgt für Temperaturen von etwa 15 bis 25°C. An diesen Werten sollte man sich natürlich auch bei der Pflege im Aquarium orientieren.

Ein geeignetes Aquarium
sollte, besonders zur Zucht, wenigstens eine Kantenlänge von 60 cm haben. Eine teilweise dichte Bepflanzung, Versteckmöglichkeiten durch Steine, Wurzeln oder Höhlen kommen den Bedürfnissen der kleinen Krebse entgegen. Als obligatorisch kann man eine Schicht Herbstlaub am Boden ansehen. Hier finden die Zwergkrebse weitere Versteckmöglichkeiten und Fressbares. Auch den Mulm sollte man nicht penibel absaugen, da er von den Krebsen gerne nach Genießbarem durchsucht wird.
Auch in Gesellschaft von Fischen passender Größe fühlen sich die Krebse wohl, sofern die Mitbewohner nich aufdringlich und ausreichen Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind.

Ernährung
Auch wenn die Zwergkrebse in der Mulm- und Laubschicht Verwertbares finden, sollte mäßig zugefüttert werden. Sind noch andere Tiere im Aquarium bleibt in der Regel auch für die gepanzerten Kerle etwas von deren Futter übrig. Ergänzend kann man Granulat, Pellets und Futtertabletten, die eigens auf die Ansprüche von Wirbellosen abgestimmt sind, anbieten. Auch sollte pflanzliches Futter in Form von Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen. Wie alle meine Aquarienbewohner erhalten auch meine Zwergkrebse Lebendfutter (Mückenlarven, Wasserflöhe uvm.), das sie sehr geschickt erbeuten. Alternativ steht - besonders in der kalten Jahreszeit, wenn Lebendfutter nicht in ausreichenden Mengen "organisiert" werden kann - Frostfutter im Menü. In der Natur sind die kleinen Kruster Allesfresser - für mich ein Grund, ihnen viel Abwechslung zu bieten.

Die Zucht
Meine CPO leben derzeit in Gesellschaft von Fischen (Microrasbora erythromicron und Limia perugiae) und Apfelschnecken (Pomacea brigesi), was keinen der WG stört. Lediglich zur Zucht ist diese Konstellation nicht geeignet. Die jungen Krebse, die anfangs nur wenige Millimeter messen, wären leichte Beute für die Fische. In einem Artbecken kann man die Jungen hingegen im Haltungsbecken aufwachsen lassen. Bei ausreichender Beckengröße, vielen Versteckmöglichkeiten und einem guten Futterangebot werden die meisten Krebsjungen überleben.
Hier möchte ich anmerken, dass das bisweilen empfohlene Trio von einem Männchen mit zwei Weibchen oder die paarweise Haltung meinen Erfahrungen nach nicht gerade erfolgsgekrönt sind. Wie bei vielen anderen Spezien auch ist das Weibchen nur zeitweise paarungsbereit, er hingegen allzeit. Sollte sich hier einer der Leser wieder erkennen, ist das keine Absicht.
So schützt auch ein größerer Harem nicht vor Übergriffen. Weitaus gerechter geht die Sache zu, wenn mehrere Männchen mit einem Weibchenüberschuss gehalten werden. Der oben erwähnte Leser möge erst zu Ende lesen und sich dann seiner Fantasie hingeben... :-)
Bei Vorhandensein von Konkurrenten haben die Männchen nämlich noch andere wichtige Dinge zu erledigen. So müssen sie ihren Mitstreitern immer wieder durch Imponieren und in kleinen Ringkämpfen beweisen, dass sie ganze Kerle sind. Und das wiederum bedeutet weniger Stress für die Weibchen...

Wenn sich die Tiere wohl fühlen, werden sie bald zur Paarung schreiten. Bald entdeckt man die ersten Weibchen, die ihre Eier unter dem Abdomen tragen. Nach einer Tragezeit, die abhängig von der Temperatur etwa 4 Wochen dauert, entlässt das Weibchen die fertig entwickelte Jungtiere.
Ich setze tragende Weibchen in ein kleines Aufzuchtbecken um. Nach dem Freilassen der Jungtiere - oft auch erst einige Tage später - setze ich die Krebse in ihr Gesellschaftsbecken zurück. Bei guter Fütterung und regelmäßigem Wasserwechsel wachsen die kleinen Krebse recht schnell heran. Auffallend fand ich (auch bei anderen Cambarellus-Arten) bei allen Würfen ein sehr unterschiedliches Wachstum der Jungtiere.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen