Montag, 3. August 2009

Artemia-Kultur auf der Fensterbank

Beliebtes Lebendfutter und interessantes Beobachtungsobjekt
Viele (Hobby-) Züchter erbrüten sich aus den im Handel erhältlichen Dauereier des Salinenkrebses deren Nauplien, um sie an Jungfische zu verfüttern. Aber auch ausgewachsen sind die Tiere bei vielen Zierfischen ein beliebtes Zusatzfutter. Artenia in unterschiedlichen Größen hat man stets zur Verfügung, wenn man die Tiere in einer Dauerkultur hält.

Kurz was zur Fortpflanzung der Artemia:
Dauereier legen die Tiere nur, wenn der Salzgehalt hoch ist. Das ist in den Heimatgewässern der Hinweis auf das baldige Austrocknen selbiger. Die Eier überdauern im eingetrockneten Bodengrund und die Larven schlüpfen erst, wenn das ganze wieder mit Wasser versorgt ist. Das Prinzip kennen wir ja vom Erbrüten der Nauplien.
Solange man für einen konstanten Salzgehalt sorgt, werden jedoch lebende Jungtiere geboren und man hat praktisch Tiere in allen Größen herum wuseln.

So läuft es bei mir:
In 2 Liter Wasser mit Artemia-Salz leben und vermehren sich hier Salinenkrebschen. Nach einigen Versuchen kam ich zu der Erkenntniss, dass es besser anläuft, wenn man abgestandenes Wasser nimmt und das Salz niedriger dosiert, als vom Hersteller angegeben.
So sieht das bei mir aus:



Das Glas steht hell und zeitweise sonnig. Ich habe sowohl mit selbst erbrüteten Nauplien als auch mit ausgewachsenen Artemia experimentiert. Mit beiden habe ich gute Erfahrungen gemacht.
Gefüttert wird mit Spirulinapulver, Cyclop Eeze, Heilerde ;) Aufzuchtfutter für Artemia und Jungfische
Verdunstetes Wasser fülle ich einfach auf. Da das Gefäß nicht abgedeckt ist, ist regelmäßig eine kleine Menge Wasser nachzufüllen. Ich hatte das ganze auch schon mit Sprudelstein laufen, aber m. E. funktioniert es ohne besser - oder zumindest nicht schlechter.




Sonntag, 2. August 2009

Ideen aus Bambus

Ideen für ein Asia-Becken
Bei der Auswahl der Komponenten für die Einrichtung eines Beckens richte ich mich nach Funktionalität und natürlich der Tiere, die darin gepflegt werden sollen. In diesem Beispiel möchte ich einige Ideen zur Gestaltung eines Aquariums für Tiere und (wenn man es so genau nehmen möchte) Pflanzen aus asiatischen Regionen zeigen. Natürlich könne auch asiatische Gewässer sehr unterschiedlich aussehen, aber mein erster Gedanke beim Stichwort Asien-Becken ist der Bambus.

Bambus
gibt es in zahlreichen unterschiedlichen Sorten. Wer den Bambus lediglich zum Basteln braucht, muss sich mit den vielen Arten nicht beschäftigen, sollte aber - gerade für die Verwendung in Aquarien - auf die Qualität achten. Für diesen Zweck sollte das Material natürlich unbehandelt sein und wer Bambusstäbe mit einer intakten Oberfläche verwendet, kann auf eine längere Haltbarkeit seiner Dekostücke hoffen. In Gartenfachmärkten, Gärtnereien u. ä. erhält man Bambusstäbe in unterschiedlichen Längen und Durchmesser. Bambus ist ein leicht zu verarbeitendes Naturprodukt doch sollte man beim Sägen das Sägeblatt nicht zu grob wählen, da sonst die harte Oberfläche schnell reißen kann.
Durch die vielen Luftkammern hat Bambus natürlich einen hohen Auftrieb, der es dem Aquarianer schwer machen kann. Ich habe selbst durch langes Wässern größere Bambusstücke nicht zum Sinken gebracht - zumindest nicht, bevor meine Geduld am Ende war. Außerdem sind gewässerte Bambusstücke weniger lange haltbar und verlieren schnell ihre typische Farbe.
Also musste eine Möglichkeit her, die Teile unter Wasser zu halten. Einfach ins Bodensubstrat stecken geht schon mal nicht. Das Fixieren mittels Silikon und auch Flüssigplastik (Heißklebepistole) aus Steinen und Schieferplatten führten bei mir auch nicht zum gewünschten Erfolg. Nach einer Weile, spätestens einigen Tagen unter Wasser konnte der Klebstoff dem Auftrieb nicht mehr Stand halten und die Einrichtung war dahin. Also blieb nur noch die "harte Art": Beton

An die Säge, fertig, los...
Für meine Dekostücke habe ich kleine Gefäße (die unteren Teile von TetraPack & Co. eignen sich gut) mit Beton gefüllt - bzw. ihn darin angerührt. In die etwas angezogene Masse habe ich die zuvor auf die gewünschten Längen zugeschnittenen Stäbe gestellt. Das ganze muss gut durchtrocknen, bevor man das Gefäß vom Betonfuß entfernt.
Die oberen Enden der Bambusstäbe habe ich mit Aquariensilikon versiegelt, um eine längere Haltbarkeit im Wasser zu erreichen. Wer ausschließen will, dass der Beton Härtebildner ans Wasser abgibt, kann die Dekostücke mit Epozidharz versiegeln. Auch der Bambus erhält dadurch einen Schutz. Ich habe darauf verzichtet und die Stücke nach einigen Tagen Wässerung in einem Eimer in das Aquarium eingebaut. Einen Nachteil habe ich nie ausmachen können. Das Becken ist nun circa 2 Jahre (mit kurzer Unterbrechung) in Betrieb.
Das Ergebnis ist auf dem letzten Bild zu sehen. Das Becken ist dort gerade neu eingerichtet, was am mäßigen Pflanzenwuchs zu erkenne ist. Im Vordergrund sieht man zwei Bambusstücke mit großem Durchmesser. Diese habe ich dadurch beschwert, dass ich die unteren Hälften mit Sand gefüllt habe. So kann man mit wenig Aufwand natürlich wirkende Terrassen bilden.

Viel Spaß beim Ausprobieren...



Ohne Moos nix los





Wandbegrünung mit Moos Wenn kahle Scheiben im Aqaurium stören, gibt es einige Wege, diese zu begrünen. Ich habe einige kleinere Becken, in denen ich vorwiegend Garnelen pflege. Gleich zwei Gründe für eine Mooswand: Zum einen bietet Moos den Garnelen eine gute Futtergrundlage - im Moos tümmeln sich unzählige Kleinstlebewesen - und zum anderen möchte ich nicht zu viel freien Raum im Becken durch eine Bepflanzung mit hohen Pflanzen an den Seitenscheiben verlieren. Sicher würde das den Garnelen ebenfalls zusagen, aber ich möchte meine Tiere auch gerne beobachten können.

Wie so oft habe ich die Bastelarbeiten mit Fotos dokumentiert, die ich hier kurz erläutern möchte.
Ich brauche ein Plastikgitter (Gartenbedarf), zwei Saugnäpfe, Angelschnur, eine Nadel und natürlich jede Menge Moos. Die Art spielt nicht wirklich eine Rolle, von Vorteil ist natürlich, wenn man ein schnellwachsendes Moos verwendet.

Die Saugnäpfe werden am passend zugeschnittenen Gitter mit der Anglerschnur befestigt. Ich habe hier lediglich zwei Saugnäpfe an der Oberseite angebracht. Danach kommt die etwas zeitaufwändigere Arbeit: Das Moos wird in dünnen Lagen auf dem Gitter mit der Anglerschnur fixiert. Bei zu dicken Lagen sterben die unten liegenden Moostriebe häufig ab und tragen so nicht gerade zu einem schönen Gesamtbild bei.
Ich habe das Gitter hoch genug gewählt, dass ich den unteren Teil ins Bodensubstrat stecken bzw. mit Steinaufbauten an der Scheibe halten kann. Daher ist im unteren Bereich kein Moos befestigt.
Jetzt braucht man nur noch ein bisschen Geduld, bis das Moos ordentlich gewachsen ist und man vom Gitter nichts mehr sieht...

Tipp: Größere Mengen Moos bekommt man recht günstig bei anderen Aquarianer. Da lohnt es sich, sich auf diversen Plattformen um zu hören.

Samstag, 1. August 2009

Sommerzeit: Mückenzeit - Ein Grund zur Freude



Des einen Leid, des anderen Freud
Zugegeben: Die meisten Menschen lassen sich ihre Laune im Sommer von summenden kleinen Tieren verderben, die es scheinbar nur auf eins abgesehen haben - Blut. Die Rede ist von der Stechmücke.
Doch die Stechmücke ist auch Quelle eines äußerst nahrhaften Lebendfutter für Fische. Ihre Larven stehen bei nahezu allen unserer Zierfische hoch im Kurs. Sie gehören zu den natürlichsten Futtersorten, sind in der Zusammensetzung sehr wertvoll und bekömmlich und fördern den Laichansatz.
Um ihre Eier zu produzieren und auf Wasseroberflächen ablegen zu können benötigen die weiblichen Stechmücken Proteine und die finden sie im Blut leidgeplagter Zeitgenossen. Wer dieses Opfer nicht erbringen will, kann sich ja glücklicherweise vor Stichen schützen und die "Blutspende" anderen überlassen.
In nahezu jedem stehendem Gewässer findet man im Sommer die Larven der Stechmücken, die Schwarze Mückenlarven. Selbst in kleinsten Wasseransammlungen wie Pfützen sind sie zu finden. Regentonnen, wasserbefüllte Eimer oder sonstige Gefäße locken die Mücken zur Eiablage. So ist es auch ein Leichtes, an dieses optimale Lebendfutter heran zu kommen.

Ein wenig anders sieht es mit der Weißen Mückenlarve, der Larve der Büschelmücke, aus. Sie lebt nur in absolut unbelasteten Gewässern und ist somit etwas schwerer ausfindig zu machen. Auch sie ist eine Bereicherung auf dem Speiseplan eines jeden Fisches.
Auch die Rote Mückenlarve ist in verschiedenen Wasseransammlungen anzutreffen. Da diese angeblich besonders in verschmutzten Gewässern vorkommt, ist ihre Verwendung als Fischfutter umstritten. Ich fange diese Larven allerdings nur sehr selten als "Beifang" in geringen Mengen. Den Mückenlarven nützt das allerdings nichts - ich verfüttere sie trotzdem.
Bon appetit!

Wer reichlich Lebendfutter fängt, kommt sicher auf die Idee, dies für die kalte Jahreszeit einzufrieren. Wie ich das mache, habe ich hier beschrieben.

Depotdünger herstellen



Nährstoffversorgung über die Wurzeln
Die meisten Pflanzen, die wir in unseren Aquarien pflegen benötigen eine Nährstoffversorgung (auch) über die Wurzeln. Für diesen Zweck gibt es verschiedene so genannte Depotdünger, die bei der Einrichtung des Aquariums unter das eigentliche Bodensubstrat eingebracht werden.
Die Pflanzen sind so über die Wurzeln eine gewisse Zeit (je nach Hersteller verschiedene Angaben; hängt natürlich auch vom Bedarf der Pflanzen ab) mit Nährstoffen versorgt.

Ich habe selber schon einige Depotdünger diverser Hersteller verwendet und war mit der Wirkung auch stets zufrieden. Einen Nachteil sehe ich in den vielen aufschwimmenden Bestandteilen, die in einigen dieser Bodenzusätzen verwendet werden. Bei gründelnden Fischen und Krebsen, die ihre Umgebung gerne selbst gestalten, beim Entnehmen verwurzelter Pflanzen und beim Mulmabsaugen mit einer Mulmglocke hat man diese (Holz-?)Stückchen im gesamten Becken schweben.

Kaufen oder selber herstellen?
Da ich Ton- bzw. Lehmkugeln zur nachträglichen und gezielten Düngung selber herstelle (darüber ist in einem anderen Beitrag zu lesen) und von deren Wirkung geradezu begeistert bin, war es naheliegend auch einen Depotdünger mit Ton herzustellen.
Bei einer Neueinrichtung konnte ich diese Überlegungen dann in die Tat umsetzen. Das Becken läuft nun seit mehreren Monaten und ich bin mit den Wachstum der verschiedenen Pflanzen so zufrieden, dass ich die einfache Anwendung gerne weitergeben möchte.

Ich verwendete Quarzsand, den ich mit Ton und etwas Wasser vermischt habe. In den Bodenregionen, die später mit Pflanzen versehen werden sollten, habe ich den durch Ton rot gefärbten Sand aufgetragen. Danach kam das Bodensubstrat - in diesem Fall ebenfalls Quarzsand - darüber. Und schon kann Wasser eingefüllt und bepflanzt werden.
Einmal mehr eine sehr einfache und trotzdem wirkungsvolle Idee...

Durch den darüber liegenden Sand wird ein Aufschwemmen der Tonpartikel beim Befüllen des Beckens verhindert. Später setzt sich der schwerere Ton ohnehin am Boden ab, sodass man keine Wassertrübungen dadurch bekommt. Ich pflege in diesem Becken u. a. Panzerwelse, die gerne auch etwas tiefer im Sand wühlen. Aber selbst wenn sie mal bis in die Tonschicht vordringen, gibt es keine Wasserverfärbungen - allenfalls eine kleine Wolke, die sich sehr schnell auflöst.
Ob diese Rezeptur auch bei groben Kies empfehlenswert ist, habe ich nicht getestet. Falls jemand das Experiment wagt, würde ich mich über Feedback freuen.

Freitag, 24. Juli 2009

Lebendfutterkultur Enchyträen

Für die Abwechslung im Speiseplan: Enchyträen
Da ich stets viele hungrige Fischmäuler zu versorgen habe und diese bevorzugt mit Lebendfutter bediene, bin ich froh, diese leicht zu züchtenden Würmchen zu haben.
Natürlich ist es garade im Sommer nicht besonders schwer, eine abwechslungsreiche Palette an Lebendfutter zu bieten. Aber auch die Würmchen stehen gelegentlich auf dem Speiseplan meiner schuppigen Mitbewohner.
Die größere Art, Enchytraeus albidus, ist mit annähernd 4 cm Länge ein gutes Zufutter auch für mittlere und größere Fische. Das Grindalwürmchen, Enchytraeus buchholtzi, ist um einiges kleiner und gut für kleinere Fische und vor allem Fischbrut zu verwenden.
Enchyträen sind sehr proteinreich und sollten nicht häufig (2 bis 3 mal pro Woche ist bei ausgewogener Kost sicher okay) verfüttert werden. Als Alleinfutter sind sie ungeeignet.

Das Gefäß
Ich züchte meine Würmchen in lebensmittelechten Plastikgefäßen. Gut geeignet sind z. B. Süßigkeitenboxen - es kommt eher auf eine große Grundfläche als auf Tiefe an.
Den Deckel versehe ich mit einigen Luftlöchern, die ich mit einem Nagel in das Plastik haue.
In die Schale kommt je nach Höhe etwa 5 bis 10 cm Substrat. Hier kann Gartenerde, ein Blumenerde-Sand-Gemisch oder gewässerter (und damit nicht mehr so saurer Torf) verwendet werden. Auch Kompost ist natürlich gut geeignet.
Das Substrat wird gut angefeuchtet, solle aber nicht richtig nass sein. Hierauf gibt man einen Zuchtansatz (gelegentlich im Zoohandel, fast immer bei anderen Aquarianer erhältlich), den man mit Futter bestreut und mit einer Glasscheibe abdeckt. Unter der Scheibe sammeln sich die Würmchen dann am Futter und können mit der Scheibe mühelos entnommen werden.
Bei einem neuen Ansatz muss man allerdings etwas Geduld haben. Hier dauert es ein paar Wochen, bis mit der Entnahme begonnen werden kann.








Pflegeleichte Kultur
Meine Boxen stehen bei Zimmertemperatur und ich konnte nicht mal an besonders heißen Sommertagen Nachteile feststellen. Wichtig ist, dass die Boxen dunkel stehen - zumindest aber nicht in der direkten Sonne - und das Substrat stete feucht ist.
Die Vermehrung kann man gut über die Futtermenge regulieren. Wenn ich viele Jungfische habe, füttere ich mehr und kann so täglich ernten. Ich erwähne an der Stelle nochmal, dass man Enchyträen nicht täglich (an die selben Fische) verfüttern sollte. Hat man mehrere Becken, kann eine tägliche Entnahme, bei der reihum verteilt wird, von Vorteil sein.
Bei Abwesenheit des Aquarianers kommen die Würmchen eine ganze Weile ohne zusätzliches Futter aus. Damit das Substrat bei langer Abwesenheit nicht austrocknet, sollte man die Kulturen kühl stellen. Eine Fütterung bei Rückkehr reaktiviert die "Futterfabrik" wieder.

Was soll ich verfüttern?
Viele "Würmchenfarmer" empfehlen Haferflocken, auch mit diversen anderen Zutaten gemischt.
Ich verfüttere neben Haferflocken auch Paniermehl, Schmelzflocken, Grünzeug (z. B. Wasserlinsen, die man ja ohnehin meist zur Genüge hat), Kieselerde/Heilerde und auch Fischfutter in Form von Flocken, Pellets und Co. Zum einen sollen bei mir auch "Futtertiere" gut - das heißt abwechslungsreich - versorgt sein und zum anderen hoffe ich damit den Nährstoffgehalt positiv zu beeinflussen. Das Futter zerkleinere ich gegebenenfalls, streue es auf das Substrat auf und befeuchte es. Danach kommt die Glasscheibe wieder drauf.

Bau eines Hamburger Mattenfilters





Günstig und effektiv
Der Hamburger Mattenfilter, kurz HMF genannt, ist bei vielen Aquarianer seit Jahrzehnten sehr beliebt. Er bietet einige Vorteile: das Material ist günstig, die Bauzeit gering, er ist sehr effektiv in seiner Leistung bei geringer Wartung und - besonders für Züchter und Halter kleiner Fische oder Wirbelloser interessant - er saugt keine Tiere in sein Inneres.

Das Material:
Kabelkanal 2 x Höhe des Filters/Beckens
Matte in geeigneter Größe
Aquariensilikon
Plexiglasscheibe in geeigneter Größe

Werkzeug:
Säge
Schere/Messer
evtl. Heißluftpistole
Fugenspachtel oder für Fingerarbeiter wie mich Einmalhandschuhe ;-)

Der Bau
Glücklicherweise teilen sehr viele Aquarianer ihre Tricks und Kniffe mit Gleichgesinnten und man findet beinahe unzählige Bauanleitungen für den HMF im Netz. Ich fasse hier kurz zusammen, wie ich bei dem Bau vorgehe.
Je nachdem, wo der Filter angebracht werden soll (beliebt ist die Anbringung an einer Seiten- oder der Rückwand; auf den Fotos sieht man einen Bau über Eck), werden die passend zugeschnittenen Kabelkanäle (das tiefere Teil) mit Silikon angeklebt. Natürlich muss das Glas sauber sein, damit sie Silikonnaht hält.
Die Filtermatte wird nun passgenau eingesetzt. Am besten wartet man damit, bis das Silikon zumindest soweit getrocknet ist, dass die Schienen nicht verrutschen. Besonders bei der Eckvariante ist das unumgänglich, da die Spannung der gebogenen Matte die Konstruktion zerstören würde.
Wenn das ganze richtig durchgetrocknet ist (Angaben Silikonhersteller) wird das Becken mit klarem Wasser gespült und man kann eine Pumpe oder einen Luftheber dahinter anbringen - und schon ist der Filter fertig.












Kleine Verbesserung
Da ich in den meisten meiner Becken Sand als Bodengrund verwende, habe ich festgestellt, dass dieser in die Poren der Matte eingezogen wird. Im schlimmsten Fall setzen sich die Sandkörner in der Pumpe fest und legen diese lahm.
Der Sandboden vor der Matte kann sich durch den permanenten Sog so sehr verdichten, dass Pflanzen nicht mehr darin wurzeln können.
Also habe ich bei künftigen "Baumaßnahmen" an Aquarien gleich vorgebeugt:
Ich nehme eine dünne Scheibe Plaxiglas, im Handel oft als Bastlerglas erhältlich, und schneide sie mir passend zu. Die Höhe richtet sich dabei nach der Höhe, in der ich den Bodengrund einbringen möchte. Diese Scheibe wird einfach vor die Matte geklebt und an den Seiten- sowie der Bodenscheibe des Beckens angeklebt. Für die Eckvariante ist es etwas aufwändiger, da die Scheibe geformt werden muss. Ganz dünnes Bastlerglas lässt sich mühelos biegen, bei dem hier verarbeiteten Material war ein Verformen nur durch Erhitzen des Materials möglich. Mit der Heißluftpistole gelingt das ganz einfach. Aber Vorsicht: Es ist angeraten, bei dieser Arbeit Handschuhe zu tragen. Außerdem muss man darauf achten, dass das Material nicht zu sehr erhitzt wird, sonst ist ein gezieltes Informbringen kaum mehr möglich.
Ein paar Arbeitsschritte mehr, die sich meiner Ansicht nach aber vollends lohnen...
Viel Spaß beim Ausprobieren :-)

Mittwoch, 15. Juli 2009

Ablaichbehälter für Killis

Anfangs hielt ich meine Killi-Fische in Artbecken. Hier konnte ich recht einfach Laich absammeln und zur weiteren Aufzucht in gesonderten Behältern unterbringen. Auch kann man Killis in kleinen Becken gut zum Ablaichen bringen.
Inzwischen leben meine Killis (Aphyosemion australe »gold« und Aphyosemion exigoideum) in Gesellschaft anderer Fische und Wirbelloser. Um den Aufwand und den Stress für die Tiere beim Umsetzen in Laichbecken zu vermeiden, aber dennoch Laich absammeln zu können, habe ich eine Laichbox gebastelt. Diese wird gut angenommen. Allerdings weckt sie auch bei anderen Tiere im Gesellschaftsbecken Interesse. Man sollte sich also etwas Zeit nehmen, um das Laichen der Killis abzuwarten und die Box danach heraus nehmen, wenn man die Eier nicht an Fressfeinde verlieren möchte. Man kann natürlich auch deckellose Dosen verwenden. Ich benutze lieber diese Deckelvariante und suche mir auch etwas höhere Gefäße aus, da diese nicht so schnell von Laichräuber aufgesucht werden. Besonders wenn Welse mit im Becken leben, ist das von Vorteil. Die Killis finden den Eingang meiner Erfahrung nach sehr schnell.



Die Laichbox ist schnell fertig:
Ich nehme eine Dose mit Deckel (hier von Fertigsalat), in den ich eine Öffnung schneide, die genug Platz zum »Eintauchen« bietet. Danach kommt das Laichmaterial - hier überbrühte Torffasern - hinein und ab ins Becken (der Torf darf natürlich nicht mehr heiß sein). Wie man auf dem letzten Foto sieht, weckt die Dose sogleich Interesse bei den Killis.

Probiert es doch einfach mal aus...







Dienstag, 14. Juli 2009

"Lebende Steine"

Einen tollen Eindruck machen moosbewachsene Steine im Aquarium. Wer sich richtig viel Arbeit machen möchte, kann sich so viele "lebende Steine" anfertigen, dass es damit ein ganzen Becken ausstaffieren kann.
Ich zeige hier mal meine Methode, Steine zu begrünen. Mal wieder ist das Obstnetz mit von der Partie... Außerdem braucht man etwas Angler- oder Drachenschnur, Moos oder moosähnliche Pflanzen (in diesem Beispiel habe ich Monosolenium tenerum verwendet) und natürlich einen Stein. Selbstverständlich kann man so auch Wurzeln oder sonst was begrünen.
Ich lege die Pflanze dünn (ist die Schicht zu dick, verderben die unteren Pflanzen) auf den Stein auf, ziehe ein passend zugeschnittenes Stück des Obstnetzes darüber und binde dieses an der Unterfläche des Steines mit der Anglerschnur zusammen.
Schon fertig... :-)
Anfangs sieht man das Netz natürlich noch, was nicht sehr hübsch aussieht. Aber wenn die Pflanzen erst einmal durch die Maschen durchgewachsen sind und man vom Netz nichts mehr sieht, hat man ne tolle Deko.







Bilder zur Zucht von D. margaritatus




Laichschale - einfach und zweckmäßig