Heute
möchte ich euch eine Pflanze vorstellen, die ich seit letztem Jahr
pflege. Es ist der Europäische Froschbiss, nicht zu verwechseln mit
dem häufig in der Aquaristik gepflegten Froschbiss der Gattung
Limnobium, der seinen Ursprung in (Süd-)Amerika hat.
Der
Europäische Froschbiss ist auch eher als Teichpflanze bekannt.
Schließlich stammt er ja aus unseren Breiten und ist demnach
winterhart. Wobei das nicht so ganz stimmt: Genau genommen sind es
einjährige Pflanzen, die im Herbst Winterknospen bilden, die auf den
Gewässergrund sinken und dort den Winter überstehen. Im nächsten
Frühjahr entwickeln sich aus diesen Winterknospen dann neu Pflanzen.
Von
seiner Blattform erinnert er schon fast an eine Seerose in
Miniaturformat. Eine wirklich hübsche Pflanze :-) Der Europäische
Froschbiss ist allerdings eine Schwimmpflanze, die Ähnlichkeit
bezieht sich lediglich auf die Form der Schwimmblätter. Der
Größenunterschied ist aber deutlich. Wikipedia gibt einen
Blatt-Durchmesser von zwei bis sieben Zentimetern an. Ich habe nicht
gemessen, aber das trifft wohl auch auf meine Pflanzen zu. Zudem sind die Blätter des Froschbiss fleischiger als jene der Seerose.
Ich
bekam meinen Europäischen Froschbiss im letzten Frühsommer (wenn
ich mich richtig erinnere). Einige Exemplare habe ich draußen in
einen meiner Mörtel-Kübel gesetzt, weitere in ein unbeheiztes
Aquarium in der Wohnung.
In
beiden Fällen konnte ich feststellen, dass die Art schnell von
anderen, schneller wachsenden Schwimmpflanzen verdrängt wird. In der
Natur soll der Europäische Froschbiss gemeinsam mit der Krebsschere
vorkommen. Letztere habe ich leider nicht, so dass ich diese
Kombination nicht testen konnte. Natürlich habe ich es nicht soweit
kommen lassen, dass der hübsche Froschbiss verschwindet. Nachdem ich
aus dem Mörtel-Kübel alle übrigen Schwimmpflanzen, außer einigen
Wasserlinsen, entfernt habe, nahm der Froschbiss dann Fahrt auf und
vermehrte sich fleißig über Ausläufer.
Im
Aquarium hielt sich die Pflanze bis zum Herbst, hat sich aber nicht
wirklich vermehrt. Das könnte jedoch auch an der eher spärlichen
Beleuchtung gelegen haben.
Im
Herbst verschwanden die Pflanzen wie erwartet sowohl draußen als
auch im Aquarium.
Beide
Bestände hatten auch Winterknospen gebildet.
Eine Winterknospe, aus der bereits die neue Pflanze herausbricht. |
Während
die Population draußen im Kübel bereits wieder stark gewachsen ist,
hat sich im Aquarium nichts mehr getan. Ich habe zwar beim Mulm
absaugen immer mal wieder Knospen gefunden, aber neue Pflanzen sind
nicht wieder aufgetaucht. Das schreibe ich aber ebenfalls der
schlechten Beleuchtung zu – ich glaube, ich habe die Knospen nur in
kleine Zuchtbecken ohne direkte Beleuchtung überführt. In den
meisten gibt es auch noch reichlich Moos und Wasserlinsen, besetzt
sind die Becken schon länger nicht und somit wird da auch nicht
gefüttert (von den wenigen Schnecken mal abgesehen) – da käme
evtl. auch noch ein mangelndes Nährstoffangebot hinzu.
Die
Erfahrung anderer Aquarianer wäre interessant. Also, falls jemand
diese Pflanze ganzjährig im Aquarium pflegt oder es versucht hat:
Bitte Erfahrungen posten :-)