Mittwoch, 9. Dezember 2015

Meine Blyxa...

Die Erfahrung, dass Blyxa japonica empfindlich auf Veränderungen und Transport reagiert haben wohl schon viele Aquarianer gemacht - bei mir ist das leider nicht anders :-(

Bei Ankunft sagen die Pflanzen spitze aus, aber schon wenige Tage nach dem Einpflanzen in mein eigens dafür aufgestelltes Küchen-Nano sah die Pflanze recht lädiert aus. Die Blätter lösen sich einfach auf. Also habe ich doch zu Dünger gegriffen. Erst mal ein paar kleine Stücke meiner selbstgemachten Düngekügelchen untergeschoben, CO2-Dünger auf min. 0,2 ml pro Tag erhöht auch weiter mit Volldünger versorgt (den gibt es eher sporadisch alle zwei bis drei Tage). Einen großen Teil der sich auflösenden Blättchen habe ich entfernt .

Ein jämmerliches Bild:



Das Gute ist, dass die Pflanzen am Stängel grün sind, Wurzeln gebildet haben und, so wie es aussieht, auf dem Weg der Besserung sind. Bin gespannt...

Die anderen Pflanzen haben sich recht gut gemacht und sind schon ein Stück gewachsen



 

Samstag, 28. November 2015

Ein Nano für die Küche...

Umzugsbedingt musste ich mich von einigen Becken trennen. Zwei 1-Meter-Becken, ein 60er, ein 50er, zwei 40er und etliche kleinere Becken (einige der kleineren Becken waren ohnehin nicht mehr besetzt und dienten nur zeitweise zur Aufzucht) habe ich jetzt weniger. Und auch eins der 80er steht zwar, ist aber nicht eingerichtet. Die großen Becken habe ich abgegeben und so stapeln sich jetzt in meinem Keller jede Menge leere Kleinaquarien. Okay, das war auch schon vorher so, als ich noch +/- 20 Becken stehen hatte - man braucht ja Reserve... ;-)
Na jedenfalls stand da unter anderem noch so ein süßen Nanobecken, das ich mal von einer Freundin bekommen hatte. Eine geeignete Beleuchtung hatte ich auch noch, ebenso Kies und Steine (eigentlich habe ich fast alles, was man mal fürs Hobby gebrauchen kann oder auch nicht, im Keller) und außer im Keller gab es im ganzen Haus kein Aquarium. Das muss man ändern...

Also Hardware hoch geschleppt, Pflanzen waren am Tag zuvor schon eingetroffen und ein paar habe ich aus den übrigen Becken zusammen gesammelt.




Auf dem kleineren Stein habe ich Moos (Fissidens fontanus) aufgebunden. Diesen Stein habe ich auf den größeren Stein, der hochkant ins Becken kam, gelegt, damit das Moos schön herunter hängen kann. 



Hinten links sitzt Kammblatt  Proserpinaca palustris, in der rechten Ecke die Indische Sternpflanze Pogostemon erectus, rechts vorne die Wasserfeder Hottonia palustris und links vorne Blyxa japonica, mittig ein paar Stängel Rotala wallichii. Leider war das Wasser noch recht trübe, als ich das Foto gemacht habe. Ich hoffe, ich denke daran, ein besseres zu machen und euch zu zeigen.



Der Beckeninhalt beträgt ca. 20 Liter, Beleuchtung mit Aquael DECOLight LED, keine weitere Technik. Wassertemperatur liegt je nach Zimmertemperatur um die 20°C. Dünger bislang täglich 0,1 ml AQUASAN CARBOMAX Flüssiger Kohlenstoffdünger. Bisschen Volldünger von Dennerle gabs auch schon, aber damit halte ich mich jetzt bis zum Anwachsen der Pflanzen erst mal zurück, damit sich nicht unnötig Algen einstellen.

Umzug ging noch weiter...

Jetzt wohne ich schon eine ganze Weile in meinem neuen Zuhause und habe noch nicht mal die Zeit gefunden, weiter zu berichten. Daher jetzt mal schnell eine Kurzfassung.

Mein AQ-Turm in der alten Bleibe: Schwerlastregal oben und Mitte 60er Becken (60x30x30 cm) unten ein Becken mit 70 cm Kantenlänge. Die Bewohner waren in 60/1 (oben) Red Fire-Garnelen und Zwegebärblinge; in 60/2 White Pearl-Garnelen; das 70er war nur noch von Schnecken bewohnt, die auch in allen anderen Becken leben.

Aus den kleinen Becken habe ich nur die Tiere herausgefangen und das Wasser abgelassen. Kies und Pflanzen blieben drin, zum Schutz der Pflanzen einfach mit nassen Handtüchern abgedeckt. So vertrocknen sie nicht.



Das war eine echte Monsteraktion, weil alles an einem Tag über die Bühen gehen musste: Becken leeren, Regal abbauen, ins neue Zuhause transportieren und dort wieder alles aufbauen und Wasser rein. Wegen der niedrigen Decke im Keller mussten die Regale nebeneinander aufgestellt werden. Sah dann so aus:



Weder die Becken, noch der Raum sind beheitz. Die Wassertemperatur in den Becken liegt derzeit bei 10 bis 12°C. (Nachtrag: Durch Dämmmaßnahmen liegt die Temperatur seit 28.11. bei 15°C - ich hoffe, es liegt nicht nur an den derzeit milden Temperaturen) Die Zwergsalmler sind in ein anderes Becken gezogen, dafür sind im 70er Elassoma evergladei eingezogen, die diese Temperaturen abkönnen. Die Pflanzen machen auch nicht alle mit, weshalb ich mir für eins der Becken Wasserpest besorgt habe. Bilder von heute:

60/1: Wasserpest, Sagittaria subulata, Mooskugel und Pfennig-
kraut, das die niedrigen Temperaturen scheinbar nicht so mag.
Besatz: Red Fire, Blasen- und Posthornschnecken.

60/2: Massig S. subulata, Rotala rotundifolia, die kaum Platz hat,
aber mit den Temp wohl zurechtkommt. Besatz: White Pearl
und Posthornschnecken.

70er: Cryptos und irgendwas grasartigen. Ich meine, es müssten
Echinodorus sein - bin nicht sicher. Besatz: Elassoma evergladei.


Von den 80er Becken gibt es auch neue Bilder. Nachdem sich das Wasser nach dem Einrichten etwas geklärt hatte, sah es so aus (Aufnahme vom 26. August):


Am 26. November:


Becken oben rechts:



nd das große Becken hat natürlich auch noch ein paar Pflanzen verpasst bekommen. So sah es nach der Einrichtung aus (28. August):


Heute:


Zufrieden bin ich so natürlich noch nicht wirklich, aber zumindest läuft alles stabil und ich denke, wenn ich den Pflanzen ausreichend Dünger und Licht zukommen lasse, sehen die Becken bald wieder schön eingewachsen aus...

Sonntag, 23. August 2015

Umzug 80er-Becken

Weiter ging es mit den vier 80er Becken (80x40x40 cm). Eins davon war ohnehin seit längerem nicht besetzt, das war also schnell leer geräumt. Für die anderen habe ich ne Weile gebraucht.

21. August 2015: Die Becken zuhause ausgeräumt...




 22. August 2015: Schwerlastregale wieder aufgebaut, ausgerichtet, 
Becken aufgestellt und eingerichtet. Mal wieder ohne Sicht, weil das Wasser 
sehr trübe war. Korrekturen und weitere Pflanzen folgen...



Donnerstag, 20. August 2015

Umzug 150er

Ich bin wieder dabei :-) 
Das erste Becken steht seit letztem Samstag, 15. August, in meinem zukünftigen Zuhause und heute habe ich begonnen, es einzurichten. Es ist mein größtes Becken (150x50x50 cm) und es steht in einem Kellerraum.
Heute habe ich es mit Wasser gefüllt und den Sand wieder eingebracht. Dass die Brühe dann erst mal arg trübe ist, ist ja klar. Aber ich habe schön häufiger Becken im »Blindflug« eingerichtet, hat mich also nicht weiter gestört ;-) Zur Klärung läuft ein kleiner Außenfilter und ich denke mal, dass ich, wenn ich klare Sicht habe noch ein bisschen korrigieren werde. Fertig eingerichtet ist es ohnehin noch nicht. Bislang sind nur verschiedenen Vallisnerien und Anubias drin. Einen Ast habe ich mit Saugnäpfen versehen, mit Anubias bepflanzt und an der Rückwand angebracht ich hoffe, das sieht so aus, wie ich es mir vorstelle.


15. August 2015:



22. August 2015:









Gestern, 22. August, war ich wieder in meinem neuen Zuhause, um die 80er Becken aufzustellen. Im 150er hat sich der Mulm im Wasser ein bisschen gesetzt und ich konnte endlich sehen, was ich beim Einrichten fabriziert habe... Stängel-, Solitär- und Vordergrundpflanzen fehlen natürlich noch. Die sind noch Zuhause in dem Becken, in dem auch die Fische untergebracht sind.

22. August 2015:

 

Freitag, 19. Juni 2015

Zuchtanlage abzugeben...

Die Aquaristik musste jetzt lange Zeit hinten anstehen, da ich mit der Sanierung meines Häuschens sehr beschäftigt bin. Bald ist es (endlich) geschafft und hinsichtlich des bevorstehenden Umzugs räume ich schon fleißig. 

Nicht mit ins neue Zuhause kann meine Zuchtanlage, die ich gerne für 50 Euro an einen anderen Aquarianer abgeben möchte. 
Die Anlage besteht aus einem stabilen Aluvierkant-Regal und drei Becken, die durch eingeklebte Scheiben in unterschiedliche Abteile unterteilt sind. Jede Etage wird mit einer 30 Watt Neonröhre beleuchtet - drei Leuchteinheiten inkl. Reflektoren sind dabei. Die Leuchtbalken sind über den Becken verschiebbar, sodass man sie zum Hantieren aus dem Weg schieben kann und trotzdem Licht hat. 





Gesamtmaße: Höhe 179,5 cm, Breite 130 cm, Tiefe 41 cm.

Achtung: Beim unteren Becken ist das linke Abteil undicht (hintere Ecke) und im mittleren Becken das mittlere Abteil (hinten). Es handelt sich wohl um Undichtigkeit der Silokonnaht. Ich habe versucht, das abzudichten, komme allerdings nicht richtig in die Ecken solange die Becken im Regal stehen. Sollte kein großer Akt sein, wenn die Anlage auseinander gebaut ist... Alternativ könnte man natürlich auch neue Becken kleben. Da das Teil mir jahrelang gute Dienste erwiesen hat, sind natürlich auch einige Gebrauchsspuren vorhanden. 

Zum Transport sollten zwei starke Personen zur Verfügung stehen.

Die Anlage muss nach Terminabsprache in 35321 Laubach OT abgeholt werden.

Bei Interesse bitte über Kommentar-Funktion Kontakt aufnehmen.

Donnerstag, 29. Mai 2014

Der Europäische Froschbiss Hydrocharis morsus-ranae

Heute möchte ich euch eine Pflanze vorstellen, die ich seit letztem Jahr pflege. Es ist der Europäische Froschbiss, nicht zu verwechseln mit dem häufig in der Aquaristik gepflegten Froschbiss der Gattung Limnobium, der seinen Ursprung in (Süd-)Amerika hat.
Der Europäische Froschbiss ist auch eher als Teichpflanze bekannt. Schließlich stammt er ja aus unseren Breiten und ist demnach winterhart. Wobei das nicht so ganz stimmt: Genau genommen sind es einjährige Pflanzen, die im Herbst Winterknospen bilden, die auf den Gewässergrund sinken und dort den Winter überstehen. Im nächsten Frühjahr entwickeln sich aus diesen Winterknospen dann neu Pflanzen.

Von seiner Blattform erinnert er schon fast an eine Seerose in Miniaturformat. Eine wirklich hübsche Pflanze :-) Der Europäische Froschbiss ist allerdings eine Schwimmpflanze, die Ähnlichkeit bezieht sich lediglich auf die Form der Schwimmblätter. Der Größenunterschied ist aber deutlich. Wikipedia gibt einen Blatt-Durchmesser von zwei bis sieben Zentimetern an. Ich habe nicht gemessen, aber das trifft wohl auch auf meine Pflanzen zu. Zudem sind die Blätter des Froschbiss fleischiger als jene der Seerose.



Ich bekam meinen Europäischen Froschbiss im letzten Frühsommer (wenn ich mich richtig erinnere). Einige Exemplare habe ich draußen in einen meiner Mörtel-Kübel gesetzt, weitere in ein unbeheiztes Aquarium in der Wohnung.
In beiden Fällen konnte ich feststellen, dass die Art schnell von anderen, schneller wachsenden Schwimmpflanzen verdrängt wird. In der Natur soll der Europäische Froschbiss gemeinsam mit der Krebsschere vorkommen. Letztere habe ich leider nicht, so dass ich diese Kombination nicht testen konnte. Natürlich habe ich es nicht soweit kommen lassen, dass der hübsche Froschbiss verschwindet. Nachdem ich aus dem Mörtel-Kübel alle übrigen Schwimmpflanzen, außer einigen Wasserlinsen, entfernt habe, nahm der Froschbiss dann Fahrt auf und vermehrte sich fleißig über Ausläufer.

Im Aquarium hielt sich die Pflanze bis zum Herbst, hat sich aber nicht wirklich vermehrt. Das könnte jedoch auch an der eher spärlichen Beleuchtung gelegen haben.
Im Herbst verschwanden die Pflanzen wie erwartet sowohl draußen als auch im Aquarium.
Beide Bestände hatten auch Winterknospen gebildet.

Eine Winterknospe, aus der bereits die neue Pflanze herausbricht.


Während die Population draußen im Kübel bereits wieder stark gewachsen ist, hat sich im Aquarium nichts mehr getan. Ich habe zwar beim Mulm absaugen immer mal wieder Knospen gefunden, aber neue Pflanzen sind nicht wieder aufgetaucht. Das schreibe ich aber ebenfalls der schlechten Beleuchtung zu – ich glaube, ich habe die Knospen nur in kleine Zuchtbecken ohne direkte Beleuchtung überführt. In den meisten gibt es auch noch reichlich Moos und Wasserlinsen, besetzt sind die Becken schon länger nicht und somit wird da auch nicht gefüttert (von den wenigen Schnecken mal abgesehen) – da käme evtl. auch noch ein mangelndes Nährstoffangebot hinzu.



Die Erfahrung anderer Aquarianer wäre interessant. Also, falls jemand diese Pflanze ganzjährig im Aquarium pflegt oder es versucht hat: Bitte Erfahrungen posten :-)

Ein Lebenszeichen...

Nachdem ich nun ja wirklich eine halbe Ewigkeit nichts mehr hier veröffentlich habe, stellt sich dem ein oder anderen wohl die Frage, was los ist mit Aquawahn.
Mich gibt es noch und ich bin natürlich nach wie vor auch Aquarianer - inzwischen seit mehr als 24 Jahren non stop :-)
Dass ich so lange nichts geschrieben habe, hat verschiedene Gründe.
Der ärgerlichste ist, dass ich meine Kamera gestohlen bekommen habe. Habe dann zwar für Ersatz in etwas abgespeckter Form gesorgt, aber dieses Gerät hat leider inzwischen "den Geist aufgegeben". Jetzt kann ich entweder auf Archiv-Fotos zurückgreifen oder Bilder, die mit Pocketkamera bzw. iPhone gemacht wurden, verwenden. Shit! Das genügt meinen Ansprüchen nicht wirklich, aber ich werde so jetzt erst mal auskommen müssen...
Denn ich will natürlich weiterhin (endlich wieder) schreiben.

Ein weiterer Grund für meine anscheinende Schreibfaulheit ist, dass ich letztes Jahr ein Häuschen gekauft habe und nun - noch immer - am Renovieren bin.
http://lass-mich-mal-machen.blogspot.de/ 
Das kostet viel Zeit und noch mehr Geld, weshalb die Anschaffung einer neuen Kamera auch auf unbestimmte Zeit verschoben ist. Ich gelobe aber Besserung und werde versuchen, künftig wieder mehr zu schreiben, auch wenn ich dann Fotos verwenden muss, mit deren Qualität ich und ihr wahrscheinlich nicht so wirklich zufrieden bin/seid. Sorry :-(

Donnerstag, 22. November 2012

Eisendünger für Aquarienpflanzen

Viele Aquarianer verabreichen die verschiedenen Pflanzennährstoffe gerne einzeln in der jeweils benötigten Menge oder haben festgestellt, dass einige Nährstoffe ihres Aquarienpflanzendüngers schneller verbraucht sind als andere und möchten diese dann gezielt nachdosieren. Inzwischen gibt es einzelne Düngerkomponenten im Handel, allerdings kann man diese auch selber herstellen. Hier möchte ich ein Mittel beschreiben, das viele Aquarianer schon seit langer Zeit erfolgreich benutzen. Längst kein Geheimtipp also, aber sicher für Viele dennoch interessant und hilfreich.
Es geht um einen reinen Eisendünger aus Fetrilon® von COMPO, der üblicherweise im Gartenbau Verwendung findet. Man bekommt ihn in Gärtnereien, Gartenabteilungen in Baumärkten und auch bei einigen Online-Anbietern. Dieses Produkt eignet sich besonders zum einen durch seine hohe Qualität des chelatierten Eisens und zum anderen aufgrund der genauen Angabe über die Menge an Eisen. Das ermöglicht eine genaue Dosierung.



Wie der Namenszusatz »13%« schon verrät, enthält das Pulver 13 Prozent Eisen (Fe). In der Tüte mit 20 Gramm Pulver haben wir also 2,6 Gramm Eisen.

Zur Herstellung eines flüssigen Düngers benötigt man:

1 Tütchen Fetrilon®
1 Liter destiliertes Wasser oder Osmosewasser
1 Flasche zur Aufbewahrung




Das Wasser verfärbt sich rotbraun, sobald der Eisendünger hinein gemischt wird:

 
Dosierung: Da jedes Aquarium einen anderen Eisen-Verbrauch hat, kann keine pauschale Angabe zur Dosierung gemacht werden. Das ist übrigens auch bei allen käuflichen Aquarienpflanzendünger so. Die Herstellerangaben über Menge und Häufigkeit der Düngung kann lediglich als Richtwert dienen. Zu viele Faktoren, wie Besatz bzw. verabreichte Futtermenge, Menge und Art der Pflanzen, verwendetes Filtersystem, Wasserzusammensetzung uvm., beeinflussen die Menge der eingetragenen Spurenelemente und den Bedarf an diesen.

H. J. Krause bezeichnet in seinem »Handbuch Aquarienwasser« einen Wert von 0,03 bis 0,1 mg/l Eisen als optimal. Um den aktuellen Eisenwert in unserem Aquarium zu ermitteln können wir uns eines Eisentests bedienen, den es im Zoofachhandel gibt. Um den Eisen-Verbrauch zu ermitteln sind Messungen in regelmäßigen Abständen nötig – so erhält man einen Überblick, wie schnell das zugesetzte Eisen verbraucht ist. Natürlich ist hier auch die Beobachtungsgabe gefragt, denn einen »erdachten« optimalen Wert anzustreben ist unsinnig. Da hilft nur Testen, Beobachten, Notieren und sich so an den individuell richtigen Eisengehalt bzw. Düngungs-Intervall »heran zu tasten«.

Anhand des Pflanzenwachstums und der Blattfarbe sollte man erkennen, welcher Eisengehalt für das jeweilige Becken erstrebenswert ist. Pflanzen, die an Eisenmangel (Chlorose also einem Mangel an Chlorophyll) leiden, zeigen gelbliche Blätter, die nach einer Weile zerfallen, sofern der Mangel nicht ausgeglichen werden kann. 

Aufgrund der genauen Inhaltsangabe des Fetrilon® wissen wir, dass in unserem angemischten Dünger 2,6 Gramm Eisen ist.
1000 ml Wasser enthält 2,6 g Fe
in 1 ml Dünger sind also 2,6 mg Fe
1 ml Dünger auf 50 Liter Wasser hebt den Fe-Wert demnach um 0,052 mg/l
Um den Eisengehalt in einem Becken mit 50 Liter von 0 auf 1 mg/l zu bringen, müssten also 2 ml verabreicht werden. 

Wie lange es dauert, bis das Eisen verbraucht ist, hängt wie ober schon beschrieben von unterschiedlichen Faktoren ab und sollte daher getestet werden.
Da man mit einem Liter dieses Düngers recht lange auskommt, sollte er optimal aufbewahrt werden, das heißt kühl und dunkel. Ich stelle meinen Dünger in den Kühlschrank. 

Zur Kennzeichnug klebe ich einfach die Fetrilon®-Tüte an die Flasche:


Ich verwende diesen Eisendünger in Kombination mit anderen Düngemitteln. Besonders die Pflanzen, die vorrangig Nährstoffe über die Wurzeln aufnehmen, versorge ich zusätzlich mit selbstgemachten Düngekugeln. Dies sind beispielsweise Echinodorus, Cryptocoryne und auch Vallisneria.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Die Kultur von Grindalwürmern

Grindalwürmer Enchytraeus buchholzi stellen ein gutes Lebendfutter dar. Die rund 10 mm messenden Würmchen werden gerne von klein bleibenden Fischen, von Panzerwelsen sowie von Krebsen und Garnelen angenommen. Auch für größere Jungfische stellen sie eine Bereicherung des Speiseplans dar. Zudem macht es die leichte Kultur und rasche Vermehrung der Würmchen möglich, auch im Winter, wenn andere lebende „Futtertiere“ (z. B. Mückenlarven) nicht oder nicht in ausreichender Menge verfügbar sind, den Speiseplan der Aquarienbewohner zu bereichern bzw. Futter für jene Tiere parat zu haben, die ausschließlich Lebendfutter annehmen.

Man kann verschiedene Substrate für die Kultur verwenden. Hier möchte ich die Kultur auf Schaumstoffmatten näher beschreiben, die ich vor geraumer Zeit von einem befreundetem Aquarianer empfohlen bekam. Inzwischen halte ich alle meine Grindalwürmchen auf Schaumstoff, da die leichte Handhabung sehr praktisch ist.
Wie bei jeder Art der Grindal-Kultur benötigt man ein festes Gefäß – ich bevorzuge Plastikboxen – das man mit kleinen Luftlöcher versieht. Anstelle von Erde, Torf oder Substrate, wie man sie für Zimmerpflanzen verwendet, kommt eine Schaumstoffmatte in die Box. Die Höhe der Matte spielt m. E. eine untergeordnete Rolle. Die Poren sollten aber nicht zu groß sein. Ich verwende Schaumstoff, der gewöhnlich zur Polsterung von Sitzmöbeln verwendet wird. Er Schaumstoff muss feucht sein. 



Dann gebe ich etwas Futter auf die Matte und setzte einen Ansatz Grindalwürmchen darauf. Zur leichten Entnahme der Würmchen lege ich eine Glas- oder Plexiglasscheibe drauf.Bei einer neuen Kultur benötigt es ein paar Tage, bis erstmals Würmchen zum Verfüttern entnommen werden können. Meine Kultur-Boxen stehen bei Zimmertemperatur und die Würmchen vermehren sich sehr gut.


Die laufende Pflege der Kultur ist recht einfach, sollte aber regelmäßig erfolgen. Das Füttern sollte möglichst täglich geschehen. Dabei befeuchte ich das aufgestreute Futter und, wenn nötig, auch die gesamte Matte – so bleibt das feuchte Milieu in der Box erhalten. Der Schaumstoff darf nie ganz austrocknen, sonst sterben die Würmchen. Je nach Menge der Grindal variiert die Futtermenge. Man sollte nicht mehr geben, als innerhalb eines Tages, spätestens innerhalb von zwei Tagen, verbraucht ist. Bei zu reichlicher Fütterung kann die Futtermasse schimmeln. Auch ein Befall mit Milben wird so begünstigt. Ich füttere mein Grindalwürmchen im Wechsel mit zerriebenem Flockenfutter für Fische, gemahlenen Haferflocken oder Schmelzflocken und Paniermehl.


Tipp: Hin und wieder gebe ich eine kleine Menge Propolis zusätzlich zum Futter. Propolis wirkt antibiotisch, antiviral und antimykotisch. Mit dieser Masse schützen Bienen ihren Bienenstock vor Bakterien, Pilzen und anderen schädlichen Einflüssen. Auch die Kultur-Boxen können so leicht rein gehalten werden. Wenn ich beispielsweise einmal zu viel Futtermasse aufgestreut habe und sich ein Pilzbefall einstellt, gebe ich Propolis dazu. Bislang sind dadurch alle aufkommenden Pilze wieder verschwunden und ich brauche die Kultur nicht neu anlegen.


Die Standzeit der Schaumstoff-Grindalkulturen betragen je nach Vermehrungsrate und davon abhängige Futtermengen mehrere Monate. Wenn die Matte an der „Fütterungs-Stelle“ sehr dunkel wird, wasche ich den Schwamm in einem Gefäß mit klarem Wasser aus. Im Schaumstoff verbleiben dabei ausreichend Würmchen, um bald wieder zu einer großen Kultur heran zu wachsen. Das Wasser, in dem ich den Schwamm ausgewaschen habe, gieße ich durch ein feines Artemia-Sieb. So erhalte ich massenhaft Würmchen, die ich entweder gleich verfüttern oder zum Anlegen einer neuem Kultur nutzen kann.

Die Kultur auf Seramis (Foto unten) ist ebenfalls recht einfach zu handhaben. Das Reinigen der Boxen gestaltet sich nach meiner Meinung auf aufwändigsten bei Kulturen auf Erde (hier mit Enchyträen beschrieben). Was die Vemehrung der Würmchen angebt, macht für mich ebenfalls der Schaumstoff das Rennen. Ein Vorteil von Pflanzgranulat oder Erde ist die längerer Sicherstellung einer ausreichenden Feuchtigkeit im Gefäß. Kann man sich über längere Zeit nicht um seine Kulturen kümmern, ist es ratsam, eine Kultur auf Erde laufen zu lassen, um sich einen Ansatz zu sichern. Hierin überstehen meist ausreichend Würmchen auch ohne regelmäßige Fütterung, um die Schwamm-Kulturen wieder „anzuimpfen“.