Sonntag, 23. August 2015

Umzug 80er-Becken

Weiter ging es mit den vier 80er Becken (80x40x40 cm). Eins davon war ohnehin seit längerem nicht besetzt, das war also schnell leer geräumt. Für die anderen habe ich ne Weile gebraucht.

21. August 2015: Die Becken zuhause ausgeräumt...




 22. August 2015: Schwerlastregale wieder aufgebaut, ausgerichtet, 
Becken aufgestellt und eingerichtet. Mal wieder ohne Sicht, weil das Wasser 
sehr trübe war. Korrekturen und weitere Pflanzen folgen...



Donnerstag, 20. August 2015

Umzug 150er

Ich bin wieder dabei :-) 
Das erste Becken steht seit letztem Samstag, 15. August, in meinem zukünftigen Zuhause und heute habe ich begonnen, es einzurichten. Es ist mein größtes Becken (150x50x50 cm) und es steht in einem Kellerraum.
Heute habe ich es mit Wasser gefüllt und den Sand wieder eingebracht. Dass die Brühe dann erst mal arg trübe ist, ist ja klar. Aber ich habe schön häufiger Becken im »Blindflug« eingerichtet, hat mich also nicht weiter gestört ;-) Zur Klärung läuft ein kleiner Außenfilter und ich denke mal, dass ich, wenn ich klare Sicht habe noch ein bisschen korrigieren werde. Fertig eingerichtet ist es ohnehin noch nicht. Bislang sind nur verschiedenen Vallisnerien und Anubias drin. Einen Ast habe ich mit Saugnäpfen versehen, mit Anubias bepflanzt und an der Rückwand angebracht ich hoffe, das sieht so aus, wie ich es mir vorstelle.


15. August 2015:



22. August 2015:









Gestern, 22. August, war ich wieder in meinem neuen Zuhause, um die 80er Becken aufzustellen. Im 150er hat sich der Mulm im Wasser ein bisschen gesetzt und ich konnte endlich sehen, was ich beim Einrichten fabriziert habe... Stängel-, Solitär- und Vordergrundpflanzen fehlen natürlich noch. Die sind noch Zuhause in dem Becken, in dem auch die Fische untergebracht sind.

22. August 2015:

 

Freitag, 19. Juni 2015

Zuchtanlage abzugeben...

Die Aquaristik musste jetzt lange Zeit hinten anstehen, da ich mit der Sanierung meines Häuschens sehr beschäftigt bin. Bald ist es (endlich) geschafft und hinsichtlich des bevorstehenden Umzugs räume ich schon fleißig. 

Nicht mit ins neue Zuhause kann meine Zuchtanlage, die ich gerne für 50 Euro an einen anderen Aquarianer abgeben möchte. 
Die Anlage besteht aus einem stabilen Aluvierkant-Regal und drei Becken, die durch eingeklebte Scheiben in unterschiedliche Abteile unterteilt sind. Jede Etage wird mit einer 30 Watt Neonröhre beleuchtet - drei Leuchteinheiten inkl. Reflektoren sind dabei. Die Leuchtbalken sind über den Becken verschiebbar, sodass man sie zum Hantieren aus dem Weg schieben kann und trotzdem Licht hat. 





Gesamtmaße: Höhe 179,5 cm, Breite 130 cm, Tiefe 41 cm.

Achtung: Beim unteren Becken ist das linke Abteil undicht (hintere Ecke) und im mittleren Becken das mittlere Abteil (hinten). Es handelt sich wohl um Undichtigkeit der Silokonnaht. Ich habe versucht, das abzudichten, komme allerdings nicht richtig in die Ecken solange die Becken im Regal stehen. Sollte kein großer Akt sein, wenn die Anlage auseinander gebaut ist... Alternativ könnte man natürlich auch neue Becken kleben. Da das Teil mir jahrelang gute Dienste erwiesen hat, sind natürlich auch einige Gebrauchsspuren vorhanden. 

Zum Transport sollten zwei starke Personen zur Verfügung stehen.

Die Anlage muss nach Terminabsprache in 35321 Laubach OT abgeholt werden.

Bei Interesse bitte über Kommentar-Funktion Kontakt aufnehmen.

Donnerstag, 29. Mai 2014

Der Europäische Froschbiss Hydrocharis morsus-ranae

Heute möchte ich euch eine Pflanze vorstellen, die ich seit letztem Jahr pflege. Es ist der Europäische Froschbiss, nicht zu verwechseln mit dem häufig in der Aquaristik gepflegten Froschbiss der Gattung Limnobium, der seinen Ursprung in (Süd-)Amerika hat.
Der Europäische Froschbiss ist auch eher als Teichpflanze bekannt. Schließlich stammt er ja aus unseren Breiten und ist demnach winterhart. Wobei das nicht so ganz stimmt: Genau genommen sind es einjährige Pflanzen, die im Herbst Winterknospen bilden, die auf den Gewässergrund sinken und dort den Winter überstehen. Im nächsten Frühjahr entwickeln sich aus diesen Winterknospen dann neu Pflanzen.

Von seiner Blattform erinnert er schon fast an eine Seerose in Miniaturformat. Eine wirklich hübsche Pflanze :-) Der Europäische Froschbiss ist allerdings eine Schwimmpflanze, die Ähnlichkeit bezieht sich lediglich auf die Form der Schwimmblätter. Der Größenunterschied ist aber deutlich. Wikipedia gibt einen Blatt-Durchmesser von zwei bis sieben Zentimetern an. Ich habe nicht gemessen, aber das trifft wohl auch auf meine Pflanzen zu. Zudem sind die Blätter des Froschbiss fleischiger als jene der Seerose.



Ich bekam meinen Europäischen Froschbiss im letzten Frühsommer (wenn ich mich richtig erinnere). Einige Exemplare habe ich draußen in einen meiner Mörtel-Kübel gesetzt, weitere in ein unbeheiztes Aquarium in der Wohnung.
In beiden Fällen konnte ich feststellen, dass die Art schnell von anderen, schneller wachsenden Schwimmpflanzen verdrängt wird. In der Natur soll der Europäische Froschbiss gemeinsam mit der Krebsschere vorkommen. Letztere habe ich leider nicht, so dass ich diese Kombination nicht testen konnte. Natürlich habe ich es nicht soweit kommen lassen, dass der hübsche Froschbiss verschwindet. Nachdem ich aus dem Mörtel-Kübel alle übrigen Schwimmpflanzen, außer einigen Wasserlinsen, entfernt habe, nahm der Froschbiss dann Fahrt auf und vermehrte sich fleißig über Ausläufer.

Im Aquarium hielt sich die Pflanze bis zum Herbst, hat sich aber nicht wirklich vermehrt. Das könnte jedoch auch an der eher spärlichen Beleuchtung gelegen haben.
Im Herbst verschwanden die Pflanzen wie erwartet sowohl draußen als auch im Aquarium.
Beide Bestände hatten auch Winterknospen gebildet.

Eine Winterknospe, aus der bereits die neue Pflanze herausbricht.


Während die Population draußen im Kübel bereits wieder stark gewachsen ist, hat sich im Aquarium nichts mehr getan. Ich habe zwar beim Mulm absaugen immer mal wieder Knospen gefunden, aber neue Pflanzen sind nicht wieder aufgetaucht. Das schreibe ich aber ebenfalls der schlechten Beleuchtung zu – ich glaube, ich habe die Knospen nur in kleine Zuchtbecken ohne direkte Beleuchtung überführt. In den meisten gibt es auch noch reichlich Moos und Wasserlinsen, besetzt sind die Becken schon länger nicht und somit wird da auch nicht gefüttert (von den wenigen Schnecken mal abgesehen) – da käme evtl. auch noch ein mangelndes Nährstoffangebot hinzu.



Die Erfahrung anderer Aquarianer wäre interessant. Also, falls jemand diese Pflanze ganzjährig im Aquarium pflegt oder es versucht hat: Bitte Erfahrungen posten :-)

Ein Lebenszeichen...

Nachdem ich nun ja wirklich eine halbe Ewigkeit nichts mehr hier veröffentlich habe, stellt sich dem ein oder anderen wohl die Frage, was los ist mit Aquawahn.
Mich gibt es noch und ich bin natürlich nach wie vor auch Aquarianer - inzwischen seit mehr als 24 Jahren non stop :-)
Dass ich so lange nichts geschrieben habe, hat verschiedene Gründe.
Der ärgerlichste ist, dass ich meine Kamera gestohlen bekommen habe. Habe dann zwar für Ersatz in etwas abgespeckter Form gesorgt, aber dieses Gerät hat leider inzwischen "den Geist aufgegeben". Jetzt kann ich entweder auf Archiv-Fotos zurückgreifen oder Bilder, die mit Pocketkamera bzw. iPhone gemacht wurden, verwenden. Shit! Das genügt meinen Ansprüchen nicht wirklich, aber ich werde so jetzt erst mal auskommen müssen...
Denn ich will natürlich weiterhin (endlich wieder) schreiben.

Ein weiterer Grund für meine anscheinende Schreibfaulheit ist, dass ich letztes Jahr ein Häuschen gekauft habe und nun - noch immer - am Renovieren bin.
http://lass-mich-mal-machen.blogspot.de/ 
Das kostet viel Zeit und noch mehr Geld, weshalb die Anschaffung einer neuen Kamera auch auf unbestimmte Zeit verschoben ist. Ich gelobe aber Besserung und werde versuchen, künftig wieder mehr zu schreiben, auch wenn ich dann Fotos verwenden muss, mit deren Qualität ich und ihr wahrscheinlich nicht so wirklich zufrieden bin/seid. Sorry :-(

Donnerstag, 22. November 2012

Eisendünger für Aquarienpflanzen

Viele Aquarianer verabreichen die verschiedenen Pflanzennährstoffe gerne einzeln in der jeweils benötigten Menge oder haben festgestellt, dass einige Nährstoffe ihres Aquarienpflanzendüngers schneller verbraucht sind als andere und möchten diese dann gezielt nachdosieren. Inzwischen gibt es einzelne Düngerkomponenten im Handel, allerdings kann man diese auch selber herstellen. Hier möchte ich ein Mittel beschreiben, das viele Aquarianer schon seit langer Zeit erfolgreich benutzen. Längst kein Geheimtipp also, aber sicher für Viele dennoch interessant und hilfreich.
Es geht um einen reinen Eisendünger aus Fetrilon® von COMPO, der üblicherweise im Gartenbau Verwendung findet. Man bekommt ihn in Gärtnereien, Gartenabteilungen in Baumärkten und auch bei einigen Online-Anbietern. Dieses Produkt eignet sich besonders zum einen durch seine hohe Qualität des chelatierten Eisens und zum anderen aufgrund der genauen Angabe über die Menge an Eisen. Das ermöglicht eine genaue Dosierung.



Wie der Namenszusatz »13%« schon verrät, enthält das Pulver 13 Prozent Eisen (Fe). In der Tüte mit 20 Gramm Pulver haben wir also 2,6 Gramm Eisen.

Zur Herstellung eines flüssigen Düngers benötigt man:

1 Tütchen Fetrilon®
1 Liter destiliertes Wasser oder Osmosewasser
1 Flasche zur Aufbewahrung




Das Wasser verfärbt sich rotbraun, sobald der Eisendünger hinein gemischt wird:

 
Dosierung: Da jedes Aquarium einen anderen Eisen-Verbrauch hat, kann keine pauschale Angabe zur Dosierung gemacht werden. Das ist übrigens auch bei allen käuflichen Aquarienpflanzendünger so. Die Herstellerangaben über Menge und Häufigkeit der Düngung kann lediglich als Richtwert dienen. Zu viele Faktoren, wie Besatz bzw. verabreichte Futtermenge, Menge und Art der Pflanzen, verwendetes Filtersystem, Wasserzusammensetzung uvm., beeinflussen die Menge der eingetragenen Spurenelemente und den Bedarf an diesen.

H. J. Krause bezeichnet in seinem »Handbuch Aquarienwasser« einen Wert von 0,03 bis 0,1 mg/l Eisen als optimal. Um den aktuellen Eisenwert in unserem Aquarium zu ermitteln können wir uns eines Eisentests bedienen, den es im Zoofachhandel gibt. Um den Eisen-Verbrauch zu ermitteln sind Messungen in regelmäßigen Abständen nötig – so erhält man einen Überblick, wie schnell das zugesetzte Eisen verbraucht ist. Natürlich ist hier auch die Beobachtungsgabe gefragt, denn einen »erdachten« optimalen Wert anzustreben ist unsinnig. Da hilft nur Testen, Beobachten, Notieren und sich so an den individuell richtigen Eisengehalt bzw. Düngungs-Intervall »heran zu tasten«.

Anhand des Pflanzenwachstums und der Blattfarbe sollte man erkennen, welcher Eisengehalt für das jeweilige Becken erstrebenswert ist. Pflanzen, die an Eisenmangel (Chlorose also einem Mangel an Chlorophyll) leiden, zeigen gelbliche Blätter, die nach einer Weile zerfallen, sofern der Mangel nicht ausgeglichen werden kann. 

Aufgrund der genauen Inhaltsangabe des Fetrilon® wissen wir, dass in unserem angemischten Dünger 2,6 Gramm Eisen ist.
1000 ml Wasser enthält 2,6 g Fe
in 1 ml Dünger sind also 2,6 mg Fe
1 ml Dünger auf 50 Liter Wasser hebt den Fe-Wert demnach um 0,052 mg/l
Um den Eisengehalt in einem Becken mit 50 Liter von 0 auf 1 mg/l zu bringen, müssten also 2 ml verabreicht werden. 

Wie lange es dauert, bis das Eisen verbraucht ist, hängt wie ober schon beschrieben von unterschiedlichen Faktoren ab und sollte daher getestet werden.
Da man mit einem Liter dieses Düngers recht lange auskommt, sollte er optimal aufbewahrt werden, das heißt kühl und dunkel. Ich stelle meinen Dünger in den Kühlschrank. 

Zur Kennzeichnug klebe ich einfach die Fetrilon®-Tüte an die Flasche:


Ich verwende diesen Eisendünger in Kombination mit anderen Düngemitteln. Besonders die Pflanzen, die vorrangig Nährstoffe über die Wurzeln aufnehmen, versorge ich zusätzlich mit selbstgemachten Düngekugeln. Dies sind beispielsweise Echinodorus, Cryptocoryne und auch Vallisneria.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Die Kultur von Grindalwürmern

Grindalwürmer Enchytraeus buchholzi stellen ein gutes Lebendfutter dar. Die rund 10 mm messenden Würmchen werden gerne von klein bleibenden Fischen, von Panzerwelsen sowie von Krebsen und Garnelen angenommen. Auch für größere Jungfische stellen sie eine Bereicherung des Speiseplans dar. Zudem macht es die leichte Kultur und rasche Vermehrung der Würmchen möglich, auch im Winter, wenn andere lebende „Futtertiere“ (z. B. Mückenlarven) nicht oder nicht in ausreichender Menge verfügbar sind, den Speiseplan der Aquarienbewohner zu bereichern bzw. Futter für jene Tiere parat zu haben, die ausschließlich Lebendfutter annehmen.

Man kann verschiedene Substrate für die Kultur verwenden. Hier möchte ich die Kultur auf Schaumstoffmatten näher beschreiben, die ich vor geraumer Zeit von einem befreundetem Aquarianer empfohlen bekam. Inzwischen halte ich alle meine Grindalwürmchen auf Schaumstoff, da die leichte Handhabung sehr praktisch ist.
Wie bei jeder Art der Grindal-Kultur benötigt man ein festes Gefäß – ich bevorzuge Plastikboxen – das man mit kleinen Luftlöcher versieht. Anstelle von Erde, Torf oder Substrate, wie man sie für Zimmerpflanzen verwendet, kommt eine Schaumstoffmatte in die Box. Die Höhe der Matte spielt m. E. eine untergeordnete Rolle. Die Poren sollten aber nicht zu groß sein. Ich verwende Schaumstoff, der gewöhnlich zur Polsterung von Sitzmöbeln verwendet wird. Er Schaumstoff muss feucht sein. 



Dann gebe ich etwas Futter auf die Matte und setzte einen Ansatz Grindalwürmchen darauf. Zur leichten Entnahme der Würmchen lege ich eine Glas- oder Plexiglasscheibe drauf.Bei einer neuen Kultur benötigt es ein paar Tage, bis erstmals Würmchen zum Verfüttern entnommen werden können. Meine Kultur-Boxen stehen bei Zimmertemperatur und die Würmchen vermehren sich sehr gut.


Die laufende Pflege der Kultur ist recht einfach, sollte aber regelmäßig erfolgen. Das Füttern sollte möglichst täglich geschehen. Dabei befeuchte ich das aufgestreute Futter und, wenn nötig, auch die gesamte Matte – so bleibt das feuchte Milieu in der Box erhalten. Der Schaumstoff darf nie ganz austrocknen, sonst sterben die Würmchen. Je nach Menge der Grindal variiert die Futtermenge. Man sollte nicht mehr geben, als innerhalb eines Tages, spätestens innerhalb von zwei Tagen, verbraucht ist. Bei zu reichlicher Fütterung kann die Futtermasse schimmeln. Auch ein Befall mit Milben wird so begünstigt. Ich füttere mein Grindalwürmchen im Wechsel mit zerriebenem Flockenfutter für Fische, gemahlenen Haferflocken oder Schmelzflocken und Paniermehl.


Tipp: Hin und wieder gebe ich eine kleine Menge Propolis zusätzlich zum Futter. Propolis wirkt antibiotisch, antiviral und antimykotisch. Mit dieser Masse schützen Bienen ihren Bienenstock vor Bakterien, Pilzen und anderen schädlichen Einflüssen. Auch die Kultur-Boxen können so leicht rein gehalten werden. Wenn ich beispielsweise einmal zu viel Futtermasse aufgestreut habe und sich ein Pilzbefall einstellt, gebe ich Propolis dazu. Bislang sind dadurch alle aufkommenden Pilze wieder verschwunden und ich brauche die Kultur nicht neu anlegen.


Die Standzeit der Schaumstoff-Grindalkulturen betragen je nach Vermehrungsrate und davon abhängige Futtermengen mehrere Monate. Wenn die Matte an der „Fütterungs-Stelle“ sehr dunkel wird, wasche ich den Schwamm in einem Gefäß mit klarem Wasser aus. Im Schaumstoff verbleiben dabei ausreichend Würmchen, um bald wieder zu einer großen Kultur heran zu wachsen. Das Wasser, in dem ich den Schwamm ausgewaschen habe, gieße ich durch ein feines Artemia-Sieb. So erhalte ich massenhaft Würmchen, die ich entweder gleich verfüttern oder zum Anlegen einer neuem Kultur nutzen kann.

Die Kultur auf Seramis (Foto unten) ist ebenfalls recht einfach zu handhaben. Das Reinigen der Boxen gestaltet sich nach meiner Meinung auf aufwändigsten bei Kulturen auf Erde (hier mit Enchyträen beschrieben). Was die Vemehrung der Würmchen angebt, macht für mich ebenfalls der Schaumstoff das Rennen. Ein Vorteil von Pflanzgranulat oder Erde ist die längerer Sicherstellung einer ausreichenden Feuchtigkeit im Gefäß. Kann man sich über längere Zeit nicht um seine Kulturen kümmern, ist es ratsam, eine Kultur auf Erde laufen zu lassen, um sich einen Ansatz zu sichern. Hierin überstehen meist ausreichend Würmchen auch ohne regelmäßige Fütterung, um die Schwamm-Kulturen wieder „anzuimpfen“. 





Samstag, 20. Oktober 2012

Nachzucht von Pseudepiplatys annulatus

Dem Ringelhechtling Pseudepiplatys annulatus habe ich vor längerer Zeit schon ein Portrait gewidmet. Nun möchte ich einmal beschreiben, wie ich die Tiere vermehre. 

Die Tiere zum Ablaichen zu bringen, ist sehr leicht. Wenn sie sich wohlfühlen, kann man Balz und Ablaichen auch regelmäßig im Haltungsbecken beobachten. Möchte man sich nicht darauf verlassen, dass im Haltungsbecken einige Jungtiere durch kommen, sondern die Jungtiere gezielt großziehen, sollte man die adulten Tiere in einem Ablaichbecken ansetzen. 
Ich nehmen dazu ein kleines Becken (im Bild unten ein Plastikbecken mit einer Kantenlänge von 40 cm) und fülle Wasser bis zu einer Höhe von etwa 15 bis 20 cm ein. Als Laichsubstrat kann man verschiedene Materialien anbieten. Ich biete gleich mehrere Substrate an: Den Boden belege ich mit einer Schicht Torf (Reptilienbedarf), den ich zuvor mit kochendem Wasser übergieße. Wenn er sich voll gesaugt hat, sinkt er ab und bleibt am Boden liegen. Daneben biete ich Kokosfasern, die gewöhnlich als Nistmaterial für Vögel im Handel erhältlich sind. Auch diese überbrühe ich vor ihrem Einsatz mit Wasser. Beide Naturmaterialien sorgen für einen bernsteinfarbenen Farbton des Wassers, der Torf sorgt zudem für einen niedrigen pH-Wert, der zur Zucht von P. annulatus angestrebt werden sollte. Auch eine Hand voll Moos kommt noch ins Becken. Dies wird nicht nur gerne als Laichsubstrat angenommen, sondern bringt darüber hinaus reichlich Kleinstlebewesen mit ins Becken, die später eine gute Bereicherung des Nahrungsangebots für die Jungfische darstellen.



Ich setzte die Tiere am liebsten im Sommer zur Zucht an, da ich so auf eine Beheizung des Beckens verzichten kann. Auch eine Beleuchtung ist nicht nötig – ich stelle das Zuchtbecken in Fensternähe auf. Dabei muss natürlich darauf geachtet werden, dass das Becken nicht längere Zeit der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, da sich eine so geringe Wassermenge natürlich sehr schnell erwärmt. Zur Durchlüftung hänge ich einfach einen Sprudler ins Wasser, der mittels Mempranpumpe für Sauerstoffzufuhr und eine leicht Oberflächenbewegung sorgt.

P. annulatus kann man paarweise, besser aber mit einem Überschuss an weiblichen Tieren zur Zucht ansetzen. Natürlich sucht man aus seiner Gruppe die Tiere aus, die die schönsten körperlichen Merkmale besitzen: Die Flossen sind also unbeschädigt, der Körperbau tadellos und die Farben kräftig ausgeprägt. 
Die ausgewählten Tiere setzte ich behutsam in das Laichbecken ein. Nun füttere ich ausschließlich Lebendfutter. Zum einen fördert es eine gute Kondition und den Laichansatz der Weibchen, zum anderen belastet die Fütterung mit Lebendfutter das Wasser nicht so, wie etwa Flockenfutter. Um einen guten Laichansatz zu erreichen, eignet sich die Gabe von Schwarzen Mückanlarven besonders gut. Aber auch alle anderen verfügbaren Sorten Lebendfutter, etwa Wasserflöhe, Rote Mückenlarven, Grindalwürmchen, Enchyträen, Artemia, biete ich den Fische an.

Die Zuchtgruppe bleiben rund zwei Wochen in diesem Behälter. Beim Teilwasserwechsel schöpfe ich nur Wasser von der Oberfläche ab – mit einer Saugglocke oder einem Mulmsauger würde man natürlich den Laich mit absaugen. Spätestens, wenn die ersten Jungtiere an der Wasseroberfläche auftauchen ist es Zeit, die Alttiere aus dem Laichbehälter heraus zu fangen. Nun tauchen nach und nach immer mehr Larven an der Wasseroberfläche auf. 



Ich füttere anfangs mit kleinstem Aufzuchtfutter wie Pantoffeltierchen und Essigälchen. Bei guter Wasserquatität und passendem Futter wachsen die Jungen anfangs recht zügig und nehmen nach einigen Tagen schon Mikrowürmchen und nach etwa einer Woche frisch geschlüpfte Artemia-Larven. Um die Jungfische bereits jetzt daran zu gewöhnen, reiche ich bei der Fütterung auch wenig ganz fein zerriebenes Flockenfutter zusätzlich zum Lebendfutter. Als Resteverwerter setzt ich ein paar Posthorn- oder Blasenschnecken in das Becken. Mit zunehmendem Wachstum der Jungen erhöhe ich den Wasserstand. So haben die Tiere mehr Platz sich zu entwickeln und der pH-Wert wird allmählich auf ein „normales“ Maß gehoben. So haben die Fische keine Probleme, wenn sie später in ein Aquarium mit weniger saurem Wasser umziehen. Mit etwa einem halben Jahr sind die Tiere fast ausgewachsen. 

Sonntag, 14. Oktober 2012

Hygroryza aristata, das asiatische Schwimmgras

Hygroryza aristata, im Deutsche Schwimmreis oder Schwimmgras genannt, ist für mich eine der schönsten Schwimmpflanzen. Der Schwimmreis gehört zu den Süßgräsern und ist in Südostasien weit verbreitet. Das Gewebe der Blattscheiden ist sehr porös, die darin eingeschlossene Luft verleiht der Ranke mit den hübschen wechselständig angeordneten Blättern die Fähigkeit, auf der Wasseroberfläche zu treiben.



Was die Temperaturen angeht, ist das asiatische Schwimmgras nicht sehr anspruchsvoll. Das zuträgliche Spektrum liegt zwischen ca. 20 bis 30°C. Auch Wasserhärte und pH-Wert scheinen nicht ausschlaggebend für ihr Gedeihen zu sein. Eine mittlere bis hohe Beleuchtung und regelmäßige Düngergaben lassen die Pflanze rasch wachsen. Bei mäßiger Beleuchtung kümmert die Pflanze jedoch. Die Vermehrung ist leicht durch Teilung möglich. An den Knoten bilden sich feine Adventivwurzeln, die von vielen Fischen gerne als Versteck genutzt werden. Für Nano-Aquarien ist diese Schwimmpflanze aufgrund ihres schnellen Wachstums nicht geeignet.


Sonntag, 7. Oktober 2012

Die Pianoschnecke, Taia naticoides

Die Pianoschnecke ist ein auffallend hübsche asiatische Schnecke, die schon vor einigen Jahren mein Herz und dann natürlich auch eins meiner Aquarien erobert hat. Mit einer Gehäusegröße von 2,5 bis 4 cm ist sie auch gut in kleineren Becken unterzubringen. Die Färbung des Gehäuses ist meist gestreift, woher sich der deutsche Name ableiten lassen dürfte. Es gibt aber auch völlig braune Tiere bzw. statt beige-braun sind diese Schnecken braun-dunkelbraun gefärbt, was nur bei genauem Hinsehen auffällt. 



Meine ersten Pianoschnecken trugen nicht das typische Streifenmuster, sondern waren braun. Leider habe ich derart gefärbte Tiere nicht wieder gesehen.

 
Pianoschnecken sind getrenntgeschlechtlich. Die Unterscheidung der Geschlechter ist recht einfach, denn beim Männchen ist der rechte Fühler verdickt, erscheint meist kürzer, da er nach unten eingerollt/gekrümmt getragen wird, während die Fühler der Weibchen gleich lang und gerade sind. Taia naticoides gehört zu den lebendgebärenden Schnecken. Die Jungtiere habe eine doch beachtliche Größe von ca. 6 mm, wenn sie zur Welt kommen. Über die Intervalle, in denen das Muttertier Junge entlässt, kann ich nichts sicher sagen. Lediglich, dass einige Angaben, die im Net zu lesen sind, sich nicht mit meinen Erfahrungen (und die anderer Haltern) decken. 



 

Die Haltung ist recht einfach. In der Literatur und im Internet findet man sehr unterschiedliche Angaben für die passenden Wasserparameter. Scheinbar sind Pianoschnecken sehr anpassungsfähig. Temperaturen von 23 bis 28°C scheinen ihnen zuzusagen. Der pH-Wert kann sich um den Neutralpunkt (pH 7) bewegen. Ich habe sie auch schon bei schwach saurem ph-Wert gehalten und vermehrt. Ein nicht zu weiches Wasser, Sandboden (die Schnecken vergraben sich zeitweise) und die Haltung im Artbecken oder mit schneckenverträglichen Mitbewohnern erfüllen die Bedürfnisse dieser schönen Tiere.


In punkto Ernährung sind die Pianoschnecken ebenfalls leicht zufrieden zu stellen. Mit handelsüblichen Futtersorten in Flocken-, Tabletten- oder Granulatform kann man sie gut ernähren. Gerne nehmen sie auch Frostfutter an. Ich füttere ab und zu auch frisches Obst oder Gemüse, sehe die Pianoschnecken daran aber nicht oft.
T. naticoides gilt als Filtrierer, das heißt, sie sammelt Nahrungspartikel aus dem Wasser. Diese Information und die Absicht, alles richtig machen zu wollen, veranlasste mich zu Beginn meiner Piano-Haltung, die Tiere täglich in eine Wolke aus gelöstem Spirulinapulver einzuhüllen. Meine ersten Pianos lebten in einem Becken, das nur schwach mit Garnelen besetzt war. Demzufolge waren die Futtergaben auch nicht gerade reichlich. Die Tiere lebten zwar lange, es kamen auch ab und zu Jungtiere zur Welt, die aber leider nie richtig heranwuchsen und irgendwann „verschwunden“ waren. Alles in allem also eher eine unbefriedigende Situation.
Nachdem ich dann einige Zeit keine Pianos mehr hatte, bekam ich von einer netten Aquarianerin das Angebot, ein Pärchen aus ihrer Nachzucht zu übernehmen. Diese Gelegenheit lies ich mir natürlich nicht entgehen und auch nicht die Gelegenheit, ein paar Tipps „aus erster Hand“ zu erhalten. Und wie das halt so ist: Die besten Tipps bekommt man von jenen, die reichlich Erfahrung haben. Seither nebele ich die Schnecken nicht mehr ein, sondern füttere sie gezielt und vor allem reichlich mit Tablettenfutter, Kaninchenpellets, selbstgemachten Spirulinasticks und anderer „deftiger Haufischskost“. Meinen Pianos bekommt´s und sie vermehren sich nun besser. Das Wachstum der Jungtiere ist dennoch langsam in Vergleich mit anderen Schnecken, etwa der Apfelschnecken bzw. Zebra-Apfelschnecken.